Wieder nur Zuschauer

von Redaktion

Alonso plagen zum Auftakt der Formel-1-Tests Technikprobleme

Barcelona – Fernando Alonso kauerte am Rande des Kiesbetts und schaute ungläubig. Erst untersuchte der Spanier den rechten Hinterreifen, der sich wie von Geisterhand von seinem McLaren gelöst hatte. Dann, irgendwo in der Auslaufzone auf dem Grand-Prix-Kurs von Barcelona, entdeckte der zweimalige Formel-1-Weltmeister schließlich die dazugehörige Radmutter. Alonso umschloss sie fest, als wolle er sein Pech unter Kontrolle bringen.

Die Testfahrten für die Saison 2018 waren kaum älter als eine halbe Stunde, da musste sich Alonso, der noch immer zu den besten Fahrer zählt, schon wieder wie im falschen Film gefühlt haben.

„Wir werden bald wieder auf der Strecke sein. Wir müssen nur diesen lästigen Kies entfernen“, teilte McLaren am Montagmittag mit – zu diesem Zeitpunkt war Alonso bereits mehr als zwei Stunden im unfreiwilligen Wartestand.

Nur sechs Runden hatte er wegen des Vorfalls in den ersten drei Stunden der Testfahrten zustande gebracht, Nico Hülkenberg vom Renault-Werksteam oder Valtteri Bottas im Weltmeister-Auto Mercedes hatten da schon fast das Zehnfache auf dem Zähler. Die Bestzeit in den ersten vier Stunden legte Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo hin.

Dabei sollte 2018 für den 36-jährigen Alonso und auch für den einst so erfolgreichen McLaren-Rennstall alles besser werden. Nach drei Horror-Jahren mit beinahe schon irrwitzigen Schäden am Honda-Aggregat war zum Ende der abgelaufenen Saison die Trennung von dem Motorenpartner abgewickelt worden.

Mit Renault im Heck sollte 2018 der Sprung nach vorn gelingen. Immerhin, so machte man sich bei McLaren Mut, habe man immer eines der besten Chassis im Feld gebaut. Wenn jetzt noch der Antrieb passen würde, wäre der Weg wenigstens ins vordere Mittelfeld eigentlich ein Selbstläufer.

„Die Botschaft lautet: Gute Zeiten sind in Sicht“, hatte Alonso bei der Vorstellung seines neuen MCL33 erklärt und angefügt: „Wir hatten Probleme, waren aber dennoch immer hoch motiviert. Heute ist das Team stärker als vor drei Jahren. Was dich nicht umbringt, macht dich nur stärker.“ Was das angeht, muss Alonso vor Kraft nur so strotzen.  sid

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