Dortmund – Verlieren ist für Borussia Dortmund mit Peter Stöger fast zum Fremdwort geworden. Aber was dem Team des Österreichers im Vergleich mit früheren BVB-Trainern irgendwie abhanden kam, ist der begeisternde Offensivfußball. Das 1:1 im Bundesliga-Topspiel bei RB Leipzig zeigte ansatzweise, dass es noch geht. Stöger durfte danach zufrieden festhalten, er habe vieles gesehen, was er sehen möchte: eine gute Körpersprache, gutes Pass-Spiel und Zweikampfverhalten, Bewegung in die Tiefe des Raumes: „Das macht dann Spaß.“ So soll es auch heute (19.00 Uhr/Sky) sein. Im Achtelfinal-Hinspiel der Europa League gegen den FC Salzburg könnte Stögers Bewerbung um ein weiteres Engagement beim BVB über das Saisonende hinaus forciert werden, wenn es ihm und der Mannschaft gelingt, mit einer fantasievollen Fußball-Gala die Kritiker noch mehr zu besänftigen.
„Ich freue mich“, sagte Peter Stöger und hofft, dass die Auseinandersetzung mit Salzburg Lust beim BVB hervorruft. Allerdings warnte der Österreicher vor den Österreichern: „Ich sehe sie in einer gefährlichen Außenseiterrolle.“ Er betonte gestern aber auch: „Wir sind weit davon entfernt, dass wir uns aus der Favoritenrolle rausstehlen.“ BVB-Kapitän Marcel Schmelzer erwartet Ähnliches. Die Mannschaft habe Respekt vor Salzburg: „Für uns schärft das die Sinne.“
Gelingt nun im Endspurt der Spielzeit eine stetige Rückkehr zu einem Offensivspektakel, könnte Stöger laut BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke erster Ansprechpartner sein, wenn es um die Postenvergabe für die kommende Saison geht. Eine Entscheidung dürfte sich hinziehen. Es gibt indes bereits jetzt Argumente, die pro Stöger sprächen: Dem einstigen Kölner ist es gelungen, Unruhe zu beseitigen und den BVB-Profis Stabilität zu vermitteln.
Im Februar ließ Watzke erkennen, dass es etwas werden könnte mit einer Weiterverpflichtung Stögers. Der habe in der Liga noch kein Spiel verloren. Und wenn diese Serie anhalte, „wären wir schön blöd, wenn wir das nicht weitermachen würden“, ließ Watzke seinerzeit wissen. dpa