David Alaba: „Von der ersten Begegnung an war unsere Beziehung sehr positiv und ist in den Jahren immer enger geworden. Er hat einen großen Anteil daran, wo ich heute stehe. Er war einer der Ersten, der mich wirklich gefördert und gefordert hat. Jupp Heynckes hat mich in seiner ersten Amtszeit auf das nächste Level gebracht. Dafür bin ich ihm sehr dankbar.“
Klaus Augenthaler: „Vor dem Europapokal-Halbfinal-Rückspiel 1991 gegen Belgrad haben wir Spieler eine Sitzung bei mir daheim im Keller gemacht. Da war er wirklich sauer und angefressen, dass er das nicht erfahren hat. Nach unserem bitteren Aus durch ein Eigentor von mir in Coproduktion mit Raimond Aumann war die Sitzung kein Thema mehr. Wir haben bis heute ein sehr gutes Verhältnis.“
Rainer Bonhof: „Ach ja, der Onkel Josef. Eine seiner größten Stärken war schon immer, dass er vom Ehrgeiz besessen ist. Das hat zum Teil dazu geführt, dass er jetzt ein kaputtes Knie hat. Da ziehe ich den Hut, weil er unbedingt das Europapokal-Endspiel in Enschede bestreiten wollte. Danach hat er seine Zeit nicht lange vergeudet und sofort sein Knie machen lassen, um weiter erfolgreich zu sein. Was aber viel wichtiger ist: Er steht immer zu seinem Wort und hält sich an Versprechungen. Das ist etwas, wo man sagt: Halleluja! Denn gerade in der heutigen Zeit ist das nicht selbstverständlich.“
Berti Vogts: „Dem Stürmer Jupp Heynckes war zu seiner aktiven Zeit vor allem seine persönliche Torschützen-Bilanz wichtig: Wenn wir 3:4 verloren hatten und er drei Mal traf, war er zufrieden. Wenn wir 1:0 gewannen und er schoss kein Tor, war er stocksauer. So war der Jupp. Mit dieser Einstellung hat er ja auch viele Erfolge gefeiert.“
Josu Urrutia, Präsident von Athletic Bilbao: „Bei Jupp kommt trotz seiner Zeit in Bilbao natürlich der Deutsche durch. Aber er hat hier vier Jahre verbracht und mit Sicherheit das ein oder andere mitgenommen. Sonst würde er sich nicht immer wieder an diesen Club erinnern und ihn stets erwähnen. Während seiner Pressekonferenz vor dem Rücktritt 2013 nannte er die drei wichtigsten Clubs für ihn: Mönchengladbach, Bayern und Athletic Bilbao. Das erfüllt uns mit Stolz.“
Lothar Matthäus: „Jupp Heynckes war mein großer Förderer. Bester Beweis: Als ich von Gladbach nach München wechseln wollte, hat er wohl zu Manager Helmut Grashoff gesagt, gib ihm die Summe x mehr, und ziehe sie bei mir vom Gehalt ab. Aber 1984 wollte ich Titel gewinnen. Heynckes war persönlich beleidigt, weil ich zu Bayern ging. Zu der Zeit war er nicht so locker wie jetzt. Ich mache ihm nur einen Vorwurf: Im Pokalfinale gegen die Bayern, kurz vor meinem Wechsel, wollte ich nicht schießen. Ich sagte: Nein! Heynckes sagte: Doch, du schießt – und ich verfehle das Tor. Das hat weh getan.“
Stefan Effenberg: „Leider Gottes kam es dazu, dass Jupp Heynckes im Oktober 1991 von seiner Arbeit beim FC Bayern freigestellt wurde. Mir tat diese Entlassung als junger Spieler sehr weh. Ich hätte gerne länger mit ihm gearbeitet. Jupp hat mich extrem gefördert, ich habe ihm unheimlich viel zu verdanken. Dass ich überhaupt die Möglichkeit bekommen habe, bei Gladbach Profi zu werden, dann den nächsten Schritt Bayern zu machen – und dahingehend für die Nationalmannschaft zu spielen. Aber zurück ins Jahr 1991: Nach seinem Rauswurf bin zusammen mit Brian Laudrup mit einer Flasche Rotwein zu ihm gefahren. Wir wollten uns auf diese Weise bedanken. Als wir so zusammen saßen ist schon Wehmut aufgekommen. Zu Anfang war es eine bedrückte Stimmung, nachher hat uns Jupp aber erklärt, dass das Leben weitergehen muss – und wir unsere Sachen weiter durchziehen müssen. Es war ein wunderschöner Abend. Dann war die Ära Heynckes in München leider beendet.“ bm