Philipp Weishaupt ist einer der weltbesten Springreiter, sein mächtiger Schimmelhengst Convall ein vierbeiniger Topathlet. Beide fehlen in der deutschen WM-Equipe, die der Verband gestern verkündete. „Philipp war gesetzt“, sagte Bundestrainer Otto Becker: „Aber sein Chef Ludger Beerbaum möchte, dass er vorher noch in Calgary reitet, und beides geht nicht.“ Beerbaum sieht das ganz anders. Den ganzen Sommer über, so der viermalige Olympiasieger, habe er dem Bundestrainer und dem Springausschuss des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei gesagt, dass „Philipp als Vorjahressieger in Calgary vorqualifiziert ist und dort auch reiten wird“. Danach hätte „Convall natürlich der deutschen Mannschaft bei der WM in Tryon/USA zur Verfügung gestanden“, so Beerbaum. Am vergangenen Samstag habe man ihn dann vor die Alternative „Calgary oder Tryon“ gestellt. „Da habe ich eine Nacht drüber geschlafen und denen dann meine Entscheidung mitgeteilt“, erklärte Beerbaum: „Es geht ja in Calgary schließlich um was.“ Für das Pferd wäre es laut Beerbaum „überhaupt kein Problem“ gewesen, in Calgary und zehn Tage später in Tryon zu gehen: „Wie es jetzt gelaufen ist, das ist schade, richtig schade.“ Für die WM nominiert wurden nun Marcus Ehning (Borken), die beiden Amazonen Simone Blum (Zollig) und Laura Klaphake (Steinfeld) sowie Maurice Tebbel (Emsbüren).
Die zweifache Olympiasiegerin Jelena Schuschunowa (Russland) ist im Alter von 49 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung in St. Petersburg gestorben. Schuschunowa hatte bei den Sommerspielen in Seoul 1988 zwei Goldmedaillen für die Sowjetunion gewonnen.