Der Beste der B-Löwen

von Redaktion

Ziereis ruft sich mit vier Treffern in Erinnerung – Pokalkeeper Hiller verlängert – Dienstag bereits nach Ergolding

von uli kellner

Heimstetten – „Nur“ vier statt der möglichen fünf Tore? Markus Ziereis entschied sich nach dem 5:1-Sieg gegen Dornach für einen gelassenen Umgang mit seinem verschossenen Foulelfmeter (81.). „Ich hab mich kurzfristig für die andere Ecke entschieden – ja mei“, kommentierte der Angreifer, der dennoch zufrieden auf seinen Einsatz in der ersten Runde des Totopokals zurückblickte. „Vier Tore für einen Stürmer sind natürlich nicht schlecht“, sagte der Oberpfälzer und verneinte Wechselabsichten, obwohl er derzeit im Ligabetrieb nicht zum Zug kommt. „Ich fühle mich sehr wohl bei 1860“, stellte Ziereis klar.

Obwohl Daniel Bierofka dem Länderpokal das Prädikat „Gradmesser“ absprach, durfte sich Ziereis als Gewinner des ungleichen Duells an Mariä Himmelfahrt fühlen. „Der Zier ist für solche Spiele geboren – er ist eben ein Torjäger“, zeigte sich der Löwen-Coach wenig überrascht vom torhungrigen Auftritt seines in der 3. Liga noch einsatzlosen Stürmers. Ähnlich lobend äußerte sich der Coach über keinen anderen Profi aus seinem „Sparringteam“. Alessandro Abruscia erhielt auf Nachfrage ein verhaltenes Lob („Sehr aktiv“), Efkan Bekiroglu glänzte vor der Pause mit einem Tor und zwei Assists, doch sonst? „Der Rest“, hob Bierofka an und legte eine Kunstpause ein: „Der Rest hat sich reingebissen. Es war wichtig für sie, Spielpraxis zu sammeln. Aber wir werden sehen die nächsten Wochen.“

Frei übersetzt: Richtig aufdrängen für die Stammelf konnte sich keiner – mit Ausnahme von Ziereis, 25, und Pokal-Torhüter Marco Hiller, 21, der wie erwartet seinen Vertrag bis 2021 verlängert hat. Dabei hatte Bierofka nach dem 0:1 gegen Uerdingen erklärt, bis zum nächsten Drittliga-Spiel in Aalen (25. August) „genau hinschauen“ zu wollen, wer dem Team helfen kann, bessere Ergebnisse zu produzieren. „Ich brauche eine Mannschaft, die Spiele gewinnen kann“, sagte er.

Dass die B-Elf zuletzt nur zweite Priorität hatte, räumte der Coach selber ein. „In den letzten Wochen ging’s immer darum, die A-Elf vorzubereiten“, sagte er fast entschuldigend. Den Eindrücken vom Mittwoch nach scheint er die fürs Erste gefunden zu haben (12 der 14 gegen Uerdingen eingesetzten Profis fehlten im Kader für Dornach). Für den Moment sieht es so aus, als gäbe es zwei Löwen-Teams, die sich die Aufgaben teilen. Am Sonntag gegen Kiel dürfte erneut die A-Mannschaft (plus Hiller) um wichtige Einnahmen im DFB-Pokal kämpfen. Am Dienstag im Totopokal beim FC Ergolding (18.15 Uhr) dann wieder das Team aus der ersten Runde. „Da wir zwei Tage zuvor spielen, wird sich nicht viel ändern“, bestätigte Bierofka.

Ziereis jedoch, der Beste vom Rest, gibt nicht auf. Die vier Tore seien wichtig für sein Selbstvertrauen gewesen, erklärte er: „Ich denke, ich konnte mich anbieten.“ Zumindest ein Kaderplatz am Sonntag sollte drin sein.

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