Grindel will Infantino Kontra geben

von Redaktion

DFB-Chef strikt gegen Reform-Pläne des FIFA-Präsidenten: „Wichtige Grundlagen fehlen“

Kigali – Fern der großen Fußballbühne will FIFA-Chef Gianni Infantino einen neuen Vorstoß zu der von ihm angestrebten Reform der Club-WM wagen. Beim Treffen in der ruandischen Hauptstadt Kigali geht ab heute der Machtkampf um ein Milliarden-Dollar-Angebot in die nächste Runde. Infantino will zudem eine neue Global Nations League. DFB-Chef Reinhard Grindel steht mit seinen europäischen Kollegen im Lager der Opposition.

„Die wirtschaftliche Ausstattung dieser Wettbewerbe und die Namen der Investoren kennen wir auch nicht“, sagte Grindel. „Insoweit kann ich nicht sagen, ob Investoren aus Saudi-Arabien an den Wettbewerben interessiert sind. Wir brauchen eine klare Entscheidung, dass den zuständigen FIFA-Gremien alle Informationen offengelegt und die Beratungen im Hinterzimmer beendet werden.“

Infantino hat sein Konzept überarbeitet. Er will nun weiter eine jährliche Club-WM, sie soll aber vom Dezember in den Sommer rücken und auf mehr Teams als bisher sieben ausgeweitet werden. Der ursprüngliche Plan sah ein Turnier mit 24 Teilnehmern alle vier Jahre vor. Zusätzlich ist weiterhin die Idee einer weltweiten Nations League auf dem Tisch.

In Ruanda könnte Infantino versuchen, sich eine generelle Zustimmung zu sichern, dass die bisherige Club-WM und der Confederations Cup abgelöst werden. Eine Ausarbeitung der Details wird erst für die kommenden Monate erwartet. „Ich bin strikt gegen eine Entscheidung über die Einführung einer neuen Club-WM oder globalen Nations League jetzt in Kigali, weil wichtige Grundlagen für eine so weitreichende sportpolitische Weichenstellung fehlen“, stellt Grindel klar.

Insgesamt soll es um 25 Milliarden US-Dollar gehen. Hinter dem Angebot steckt angeblich unter anderem der japanische Telekommunikationskonzern Softbank, doch Infantino schweigt sich bei der Frage nach Details aus.

Der FIFA-Chef strebt im kommenden Jahr seine Wiederwahl im Amt des Verbandspräsidenten an. Dabei hatte er den Mitgliederverbänden signifikant größere Ausgaben für die weltweite Entwicklung des Fußballs versprochen – gesicherte Einnahmen in Milliarden-Höhe kämen da gerade recht.  dpa

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