Wo ist der weißblaue Killerinstinkt?

von Redaktion

Die Löwen sind bisher kaum einem Gegner in der 3. Liga unterlegen gewesen. Trotzdem bleiben zu selten drei Punkte hängen. Speziell gegen Teams aus dem oberen Drittel der Tabelle sieht die Bilanz gar nicht gut aus. Und am Samstag kommt der seit 14 Spielen ungeschlagene Spitzenreiter Osnabrück.

VON LUDWIG KRAMMER

München – Durchschlagskraft, Bissigkeit, Kaltschnäuzigkeit – Standardvokabeln im Fußballgeschäft. Beim TSV 1860 werden sie in dieser Drittliga-Spielzeit zumeist mit einem vorangestellten „fehlende“ oder „mangelnde“ verwendet. Beispiel: „Die Chancenverwertung zieht sich durch die ganze Saison. Die Bissigkeit vor dem Tor müssen wir vielleicht im Training reinprügeln.“

So gesagt von Daniel Bierofka nach dem trostlosen 0:0 bei Fortuna Köln im vergangenen November. Seitdem sind die Löwen bei der Suche nach dem Killerinstinkt unwesentlich weiter gekommen. Und am Samstag treffen sie auf den VfL Osnabrück, die Mannschaft, bei der am dritten Spieltag alles begann.

2:0 in Führung, Konterchancen in Serie verbummelt, Ausgleichstreffer zum 2:2 in der Nachspielzeit mit einem Mann mehr auf dem Platz – das ganze Programm. Gibt’s beim Wiedersehen auf Giesings Höhen jetzt die Wende zum Besseren?

Vielleicht bringt der Blick aufs Tableau zusätzliche Motivation. Ein Sieg am Samstag gegen die seit immerhin 14 Pflichtspielen ungeschlagenen Osnabrücker wäre der erste gegen eine Mannschaft aus dem aktuell oberen Tabellendrittel. „Eigentlich tun wir uns gegen Mannschaften, die mitspielen wollen, leichter“, sagt Sportchef Günther Gorenzel. Es müsste sich halt nur mal in den Ergebnissen widerspiegeln…

2:2 in Osnabrück (s. oben), 2:3 beim Karlsruher SC (verdient), 1:1 gegen den Halleschen FC (bei 70 Minuten Überzahl), 0:1 gegen den KFC Uerdingen (trotz Chancenplus), 1:1 gegen unterlegene Hachinger, 1:2 gegen effektive Wehener, 0:0 in Münster („Ich hätte ich mir nach vorne mehr Durchschlagskraft gewünscht, so Bierofka damals) – ja, da war mehr drin.

So müssen die Löwen den Blick vorerst nach unten richten. Fünf Punkte beträgt der Vorsprung auf Abstiegsplatz 17, gegen Osnabrück und danach Uerdingen (9. Februar, 14 Uhr) werden die Trauben nicht eben tief hängen. Der große Hoffnungsträger: Bielefeld-Leihgabe Prince Osei Owusu, 22, der am Samstag zumindest auf der Bank sitzen dürfte. „Du hast hier an der Grünwalder Straße nicht viel Zeit und wir haben in unserem Offensivspiel nicht viel Zeit, um eine weitere Alternative zu haben“, sagt Gorenzel über den 1,90 Meter großen Deutsch-Ghanaer. Kein Zweifel: Der Schuh im blauen Angriff drückt gewaltig.

„Die Bissigkeit vor dem Tor müssen wir vielleicht im Training reinprügeln.“

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