Asiatische Dominanz

von Redaktion

Schießen in München: China und Indien räumen ab – Vennekamp 4.

Garching-Hochbrück – Als sie ihren gestreckten Arm langsam senkte, wusste Doreen Vennekamp, dass sie zu ungenau gezielt hatte. Sie legte ihre Sportpistole ab, zog die Lärmschützer von den Ohren, schüttelte mit dem Kopf. In der Finalhalle der Olympia-Schießanlage in Garching-Hochbrück hatte sie mit ihrer Waffe genau 40 Mal auf die 25 Meter entfernten Zielscheiben geschossen – und weil die ersten 35 Versuche so präzise eingeschlagen waren, fehlte ihr in der Zwischenwertung sogar nur ein Treffer zum ersten Platz.

Von den nächsten fünf Schüssen verfehlte sie jedoch vier, weshalb die Bulgarin Antoaneta Boneva sie noch überholte – und Vennekamp im K.o.-Modus ausschied, nur einen Platz von einer Medaille entfernt.

Als ein paar Minuten später schon die Siegerehrung vollzogen wurde, schaute Vennekamp, die Sportschützin aus der kleinen hessischen Gemeinde Ronneburg, zu – mit einem Lächeln. „Mein Hauptziel“, sagte sie, „war es, zu zeigen, dass ich in der Weltspitze angekommen bin.“

Es gibt im Schießsport gerade keinen besseren Ort, an dem man sich besser mit der Weltspitze vergleichen kann, als Garching-Hochbrück. Seit Sonntag findet dort der Weltcup statt – und weil in diesem Jahr auch 17 Quotenplätze für Olympia 2020 vergeben werden, hat das die weltbesten Schützen angelockt. Aus 96 Nationen kommen sie – zwei Länder tun sich dabei besonders hervor. Zwölf Medaillen sind an den ersten beiden Tagen vergeben worden – acht davon haben China und Indien geholt, darunter alle vier goldenen.  cfm

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