Kovac: Bodenabstoß wird zum Riesenvorteil

von Redaktion

Houston – Gelbe und Rote Karten für Trainer und Offizielle, eine neue Definition des Handspiels – zur neuen Saison treten einige Regeländerungen in Kraft. Beschlossen wurden die vom International Football Association Board (IFAB) und der FIFA. Schon während der Vorbereitung zeigen sich die Auswirkungen einer weiteren Anpassung: Ab sofort dürfen Spieler der Mannschaft in Ballbesitz das Leder nach einem Abstoß innerhalb des Strafraums annehmen. Die gegnerischen Akteure müssen weiterhin außerhalb der Sechzehnerlinie bleiben.

Der FC Bayern hat sich mit dieser Regeländerung bereits bestens vertraut gemacht, nutzte sie sowohl gegen den FC Arsenal, als auch gegen Real Madrid. Ein Beispiel: Torwart Manuel Neuer spielt Innenverteidiger Jerome Boateng am Fünfmeterraum an, der darf erst nach dem Pass vom Gegenspieler angelaufen werden. Abwehrmann Niklas Süle meint: „Mir hat es in den Testspielen sehr gut gefallen, den Ball früher zu bekommen. Ich glaube, dass wir uns daraus Vorteile erschaffen und besser raus spielen können. Insgesamt werden jetzt mehr Mannschaften versuchen, den ersten Ball kurz zu spielen.“ Das könnte auch zu mehr fußballerischer Qualität und weniger langen Bällen führen – im Idealfall.

Auch Niko Kovac bewertet die Neuerung positiv. Er sagt: „Man sieht schon, dass der Bodenabstoß jetzt ein Riesen-Vorteil für die ausführende Mannschaft ist. Der Gegner kann nicht mehr so gut zustellen wie vorher. Ich finde das sehr interessant.“ Im schlechtesten Fall lockt das Team in Ballbesitz den Gegner mit dem kurzen Abstoß aber noch weiter in den eigenen Strafraum und vergrößert damit die Gefahr, sich einen teuren Ballverlust zu leisten. Sowohl Neuer als auch Sven Ulreich leisteten sich gegen Arsenal und Real beinahe schwerwiegende Fehler im Spielaufbau. Früher war klar, dass der Ball nach dem Abstoß nicht so schnell zurück in Tornähe ist – auch das ist jetzt Geschichte.  jau

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