Die Mitteilung war kurz und bewusst platziert: Nicht per Presseversand, sondern in genau drei Zeilen auf der vereinseigenen Homepage hat der FC Bayern am Montagabend bekannt gegeben, erste Konsequenzen aus den Rassismus-Vorwürfen im Nachwuchsleistungszentrum gezogen zu haben. Dass der Vertrag mit dem betroffenen Trainer aufgelöst wurde, ist ein erstes Signal des Vereins. Die Aufarbeitung geht intern aber freilich weiter.
Längst begleiten unter anderem Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge und Präsident Herbert Hainer die hausinternen Ermittlungen, das Duo ist am Rande des Champions-League-Turniers in Lissabon eingeweiht in alle Schritte, die an der Säbener Straße in dieser Causa vonstattengehen. Die Rechtsabteilung des Vereins befragt weiterhin ehemalige und aktuelle Trainer des FC Bayern Campus. Zwar lehnt man Vorwürfe eines strukturellen Problems vehement ab. Dennoch müssen weitere Fragen beantwortet werden. Zum Beispiel jene über potenzielle Mitwisser, die in besagtem Chat-Verlauf rassistische Mitteilungen des entlassenen Coaches empfingen, aber nicht gegen sie vorgingen. Auch die angeblichen Vorwürfe von Eltern und Mitarbeitern, am Campus herrsche ein „Machtsystem“, stehen im Zentrum der Ermittlungen.
All das passiert nun ohne den Trainer, der schon seit Aufkommen der Vorwürfe vor gut einer Woche beim FC Bayern keine Rolle mehr spielen sollte. Artikel über ihn sind auf der Bayern-Homepage schon tagelang nicht mehr abrufbar. Stichwort: „Error“ (Fehler). hlr