Lissabon – Die Triple-Achse des FC Bayern von 2013 sicherte der Nationalmannschaft ein Jahr später den WM-Triumph in Brasilien –und bald auch das zweite Triple der Vereinsgeschichte? In Manuel Neuer (35), Jerome Boateng (31) und Thomas Müller (30) zählen drei Helden von damals auch jetzt noch zu den absoluten Leistungsträgern. Und Hansi Flick zählt auf das Trio.
Waren vor allem Thomas Müller (von Ex-Trainer Niko Kovac einst als Notnagel tituliert und Jerome Boateng (Uli Hoeneß riet ihm zum Wechsel) vorm Amtsantritt von Flick weit außen vor, ist die Ü-30-Fraktion, zu der auch Robert Lewandowski zählt, heute wichtiger denn je fürs Team. Das ist auch Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge nicht verborgen geblieben. „Ich glaube, der Mix der Mannschaft ist sehr gut. Wir haben ein paar Spieler, die beim Alter die drei vorne stehen haben – im Tor, in der Innenverteidigung und auf der Neun. Und wie wir in jedem Spiel feststellen können, sind dies absolute Schlüsselspieler“, sagte der 64-Jährige dem „kicker.“
Boateng und Müller, die vergangene Saison von Bundestrainer Joachim Löw in der Nationalmannschaft aussortiert wurden, erleben unter Flick ihren zweiten Frühling. Von „Altherrenfußball“ oder „Uwe-Seeler-Traditionsmannschaft“ – wie Franz Beckenbauer im Jahr 2001 nach einer 0:3-Pleite in der Champions League gegen Lyon über die Leistung der geknickten Bayern-Spieler sprach – ist das Duo derzeit so weit entfernt wie Marc-André ter Stegen von einem Stammplatz in der deutschen Nationalmannschaft. „Wichtig ist, dass man das Vertrauen vom Trainer bekommt und Spaß am Fußball hat. Das ist alles gegeben. Das hat dazu beigetragen. Ich bekomme auch mehr Minuten auf dem Platz und genieße jede Sekunde mit dem FC Bayern“, sagt Boateng.
Dass die Formkurve der ausgemusterten DFB-Kicker so steil nach oben zeigt, erklärt sich der Abwehrspieler so: „Wir haben auch vorher gut gearbeitet.“ Ein bisschen habe all das „auch mit Glück und Pech zu tun. Das ist normal, dass man frustriert ist, wenn man nicht so eine gute Phase hat“. Als Abwehrspieler sei es natürlich „schwieriger, reinzukommen, da man nicht so oft eingewechselt wird wie in der Offensive“. Er richtete im Lauf der Woche bewusst einen Dank an das Trainerteam: „Ohne die wäre das alles jetzt nicht möglich.“
Flick weiß schon, was er da tut. Die Achse steht. Wie 2013. Und 2014. bok