Bad Ragaz – Harte Verhandlungen, naher Vollzug – rechtzeitig zum Start in das Trainingslager scheint sich der Stau bei der Kaderplanung beim Bundesligisten Borussia Dortmund aufzulösen. Nach langem Poker soll ein Wechsel von Donyell Malen von der PSV Eindhoven zum Revierclub kurz vor dem Abschluss stehen. Wie das „Eindhovens Dagblad“ und „Voetbal International“ berichteten, sollen sich beide Vereine einig sein.
Der 85-Millionen-Transfer von Jadon Sancho (21) zu Manchester United wurde am Freitag offiziell von den Engländern und der Borussia bestätigt – der BVB reinvestiert einen Teil der Summe nun in Malen. Dem Vernehmen nach werden für den 22 Jahre alten niederländischen Nationalspieler, der einen Fünfjahresvertrag unterschreiben soll, knapp 30 Millionen Euro plus möglicher Bonuszahlungen fällig.
Läuft alles nach Plan, dürfte der als Sancho-Ersatz eingeplante Angreifer noch in Bad Ragaz zur Mannschaft stoßen. 27 Treffer und zehn Vorlagen in 45 Pflichtspielen für Eindhoven in der Vorsaison sprechen für seine Klasse.
Dabei schien die Verpflichtung des Wunschspielers, der als einer der schnellsten Profis der niederländischen Liga gilt, noch zu scheitern. Schlagzeilen, wonach der Preis für den auch von englischen Clubs umworbenen Malen von 30 auf 40 Millionen Euro gestiegen sei, hatte auch bei Michael Zorc für Unmut gesorgt. Deshalb stellte der BVB-Sportdirektor vor wenigen Tagen einen Ausstieg aus dem Vertragspoker in Aussicht: „Es muss finanziell passen, ansonsten muss man auch mal Nein sagen.“
Doch nun scheint der Transfer so gut wie fix. Die Kunde dürfte vor allem bei Marco Rose für Erleichterung gesorgt haben. Denn von einer optimalen Vorbereitung konnte beim neuen BVB-Coach bisher keine Rede sein. Obwohl das erste Pflichtspiel im Pokal beim SV Wehen Wiesbaden bereits in zwei Wochen ansteht, musste er bisher mit einem Rumpfkader trainieren. Immerhin sollen EM-Teilnehmer wie Mats Hummels, Axel Witsel, Thorgan Hazard, Manuel Akanji noch in Bad Ragaz hinzustoßen. Später nehmen Jude Bellingham und Thomas Delaney das Training auf. In seiner Not stockte Rose den Kader mit etlichen Spielern aus der U23 und U19 auf. dpa