Der Eishockey-Gott hat für Tölz keine Belohnung

von Redaktion

DEL2 Löwen erleben erstes punktloses Wochenende, verlieren sogar gegen den Aufsteiger – Nur vier Verteidiger

Bad Tölz – Das Problem ist nicht nur der kleine Kader, die Ausfälle. Das Problem ist auch die Abwehr – vielleicht ebenfalls der überschaubaren Anzahl von gerade einmal vier Verteidigern geschuldet: Immer wieder bringen sich die Tölzer Löwen durch böse Defensivschnitzer um den Lohn für großen Kampf und teilweise starke offensive Aktionen mitsamt gutem Powerplay.

An diesem Wochenende gingen die Buam von Trainer Kevin Gaudet deshalb zum ersten Mal leer aus: Das Heimspiel am Freitag gegen Selb, Aufsteiger und bis dahin Tabellenletzter, ging trotz großer Aufholjagd 4:6 verloren. In Dresden verloren die Tölzer am Sonntagabend 4:5. Sie holten bei den Eislöwen einen 2:4-Rückstand auf, nachdem sie diesmal selbst vorgelegt hatten. Und wider Erwarten konnten die Löwen auch noch den Ausfall ihres Topscorers Lubor Dibelka (Oberkörperverletzung) einigermaßen kompensieren. Sie blieben bis zuletzt im Spiel, glichen im Schlussdrittel auf 4:4 aus und hatten gute Chancen auf den Sieg, obwohl zuvor auch noch Thomas Merl vom Eis humpelte.

„Wir haben uns super zurückgekämpft“, lobt Gaudet. Doch eine Unaufmerksamkeit in der Abwehr reichte den Dresdnern zum 5:4-Siegtreffer. „Dresden hatte fünf Minuten lang keinen Schuss, dann plötzlich Schuss – Tor“, hadert der Tölzer Trainer. „Das Glück ist nicht auf unserer Seite.“

Weniger mit Pech hatte dagegen die Heimniederlage gegen Selb zu tun. Da verschliefen die Löwen die Anfangsphase komplett, ließen sich mehrfach und einfach auskontern, liefen schnell einem 0:3-Rückstand hinterher. „Das war das schlechteste Drittel, seit ich hier bin“, sagt Gaudet, der mittlerweile drei Jahre Trainer in Tölz ist. „Wir waren überhaupt nicht bereit, haben gedacht, es läuft von alleine.“

Dennoch hätten die Tölzer das Spiel gegen den Aufsteiger, der bis dahin nur drei Punkte auf dem Konto hatte, nicht verlieren müssen. Zwar lagen sie nach einem kurzen Zwischenhoch mit dem Anschlusstreffer zum 1:3 schnell sogar mit 1:5 im Hintertreffen. Doch dann begann eine Aufholjagd. Die Löwen kamen mit einfachen Toren bis auf 4:5 heran, hatten Chancen auf den Ausgleich, kassierten dann aber das 4:6 ins leere Tor.

Kevin Gaudet: „Der Eishockey-Gott belohnt niemanden, der im ersten Drittel gar nichts geleistet hat.“ NICK SCHEDER

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