Bad Tölz – Sie hätte momentan den Kampf um die Pre-Playoff-Plätze auszutragen. Doch stattdessen ist die Mannschaft der Tölzer Löwen derzeit zum Zuschauen verdammt. Große Teile des Teams – 17 Spieler, Betreuer, Trainer – hatten positive Corona-Tests. Die Partien gegen Kassel, Ravensburg und Bad Nauheim wurden abgesagt. Das Spiel am Dienstag gegen Selb wird voraussichtlich ebenfalls nicht stattfinden. Immer noch stehen Tölz nur sieben Spieler zur Verfügung. Fast alle waren jetzt eine Woche lang nicht auf dem Eis, sind ohne Training.
„Es ist aus medizinischer Sicht nicht verantwortlich, unfit zu spielen“, sagt Löwen-Chef Ralph Bader. Das Selb-Spiel könnte am Montag nach der Hauptrunde nachgeholt werden. Für zwei der drei anderen ausgefallenen Spiele sind bereits Termine gefunden. Für die Kassel-Partie gibt es jedoch keinen Ersatztermin mehr. Deswegen wird in der DEL 2 nun satzungsgemäß die Quotientenregel eingeführt: Ab sofort sind nicht mehr allein die Punkte für die Platzierungen ausschlaggebend. Sondern der Quotient aus Zählern pro Spiel mit zwei Nachkommastellen. Bei Gleichstand mehrerer Vereine zählen zunächst die Tordifferenz, dann die geschossenen Tore und schließlich der direkte Vergleich.
Unterdessen ist Tölz durchaus heiß darauf, dass es auf dem Eis weitergeht. Bader hofft für das nächste Heimspiel am Donnerstag (19.30 Uhr) gegen Kaufbeuren auf „volles Haus“ – zumindest unter den geltenden Corona-Regeln. Erlaubt wären demnach gut 2000 Zuschauer. Dafür gewährt er Schülern freien Eintritt und hat er den freien Sprade-TV-Zugang für Dauerkartenbesitzer abgeschafft. „Wir wollen, dass die Leute ins Stadion gehen, wir brauchen die Unterstützung.“ Die Partie gegen den Tabellen-Zehnten hat der Garmischer kurzerhand zum „wichtigsten Spiel der Saison“ erklärt: Der Tabellennachbar ist mit dem Quotienten 1,3 (Löwen 1,21) und zwei Spielen mehr noch in Reichweite beim Kampf um die Pre-Play-off-Plätze. Freiburg (1,38) und der beflügelte EV Landshut (1,39, nur eine Niederlage in den letzten fünf Spielen) sind ein wenig enteilt. Bader: „Kann auch sein, dass wir die Punkte gegen Selb noch gut gebrauchen können.“ NICK SCHEDER