Krefeld/München – Die schlimmste Demütigung: zum Penaltyschießen anzutreten, das auf drei Durchgänge angesetzt ist – und dann ist es nach zweien vorbei, weil man selbst nicht, der Gegner aber bei jedem Versuch trifft. Das ist dem EHC München am Sonntagnachmittag in Krefeld widerfahren: Yasin Ehliz und Zach Redmond vergaben, während die Krefelder Sabolic und Bracco den Puck an Münchens Torhüter Haukeland vorbei zauberten. Endstand somit 3:2 (0:0, 1:2, 0:0) nach Penaltyschießen für Krefeld.
Ärgerlich für den EHC, weil er aus seiner längsten Siegesserie seit einem Jahr kam (fünf Dreier am Stück), einen ziemlich kompletten Kader hatte und Krefeld keine guten Voraussetzungen: Zwar konnten die Pinguine, ohnehin eines der schwächsten Teams der Deutschen Eshockey Liga, auf zwölf Stürmer zurückgreifen, aber nur vier Verteidiger – was dazu führte, dass der Lette Arturs Kulda 33:01 Minuten Spielzeit auf sich nehmen musste. Zum Vergleich: Bei München war Yannic Seidenberg mit 20:55 am stärksten beansprucht.
Krefeld agierte daher im Notwehr-Modus. „Die stehen mit fünf Mann hinten und machen die Mitte dicht“, lautete die Analyse von EHC-Stürmer Frank Mauer. „Gespielt haben eigentlich nur wir.“ Was er einräumen musste: Im Überzahlspiel waren die Krefelder richtig gut. Beide Gegentreffer der regulären kassierten die Münchner, als sie aufgrund von Strafzeiten ein Mann weniger waren. So erzielte der KEV das 1:0 (Lessio, 23.) und das 2:2 durch den 41-jährigen Eduard Lewandowski. Der EHC seinerseits kam zu zwei Verteidiger-Toren durch O’Brien (30.) und Redmond, der neun Sekunden vor Ende des zweiten Drittels einen Konter verwertete, nachdem einem Krefelder beim Schuss aufs Münchner Tor der Stock entzwei gebrochen war.
Der EHC-Tross flog mit nur einem Punkt nach Hause. Das Heimspiel am Dienstag gegen die Eisbären Berlin ist ungewiss (Berliner Quarantäne), das Match am Mittwoch in Augsburg wird stattfinden können. Die Panther bekommen nach ihrer Coronawelle wohl ein Team à la Krefeld zusammen. GÜNTER KLEIN