Erstes Barca-Angebot eingegangen

von Redaktion

Poker um Robert Lewandowski – Salihamidzic geht auf Berater los

VON PHILIPP KESSLER

München – Nächster Akt im Wechsel-Theater um Robert Lewandowski (33). Der Superstürmer will den FC Bayern im Sommer verlassen. Sein Wunschziel: der FC Barcelona. Die finanziell angeschlagenen Katalanen bieten dem Polen, der nach dem Türkei-Urlaub nach Polen geflogen ist, einen Dreijahresvertrag – und haben nun offenbar auch dem deutschen Rekordmeister eine erste schriftliche Offerte vorgelegt. Sie soll bei 32 Millionen Euro Ablöse liegen.

Darauf im Sport1-Doppelpass angesprochen, hielt sich Hasan Salihamidzic bedeckt. „Darüber wollen wir jetzt nicht öffentlich reden, ob es irgendwelche Angebote gibt oder nicht“, sagte der Sportvorstand der Münchner. So oder so: Die Bayern bleiben hart. Ihren Standpunkt vertreten die Verantwortlichen seit Wochen auch in den Medien. „Robert Lewandowski hat einen Vertrag bis 2023 und den wird er erfüllen“, wiederholte Salihamidzic am Sonntag erneut.

Für den FC Bayern sei das Wichtigste, mit dem „wichtigsten Spieler“ noch ein Jahr Vertrag zu haben. Laut Salihamidzic ein Spieler, „den viele Vereine in Europa gerne hätten“. Ein aussichtsloses Unterfangen für Lewandowski-Interessenten? „Er hat öffentlich gesagt, dass er wechseln möchte. Er hat aber noch ein Jahr Vertrag und deswegen wird es nicht einfach“, betonte Barcelona-Trainer Xavi.. Neben Barça sollen auch der FC Chelsea und Paris Saint-Germain Interesse am Bayern-Star zeigen. Im Ringen um Lewandowski hat Salihamidzic den Agenten des zweimaligen FIFA-Weltfußballers, Pini Zahavi (78), kritisiert. „Er hat einen Berater, der ihm den Kopf verdreht, schon das ganze Jahr. Das ist einfach nicht sauber“, so Salihamidzic.

Der Bayern-Boss stellte sich auch Berichten entgegen, wonach die Münchner Offerte zur Vertragsverlängerung an Lewandowski nicht konkret genug gewesen sei. „Es ist ganz klar, dass er ein Angebot mit Laufzeit und Summe auf den Weg bekommen hat“, sagte er über Gespräche mit Zahavi. „Was er dann dem Spieler gesagt hat, kann ich nicht sagen.“

Mit dem Israeli waren die Bayern schon vor dem Wechsel von David Alaba, 29, im vergangenen Jahr zu Real Madrid aneinandergeraten. Ehrenpräsident Uli Hoeneß, 70, bezeichnete Zahavi damals als „geldgierigen Piranha“.

Unkomplizierter verlaufen indes die Gespräche über eine Vertragsverlängerung von Torwart Manuel Neuer, 36. „Wir sind auf der Zielgeraden“, verriet Salihamidzic. Der Kapitän sei „ein sehr wichtiger Spieler und ein Schlüssel zum Erfolg“. Neuer soll seinen 2023 auslaufenden Kontrakt um ein weiteres Jahr verlängern. Im Mai hatte Thomas Müller, 32, bereits ein bis 2024 gültiges Arbeitspapier unterschrieben. Angesprochen auf seinen eigenen Vertrag, der 2023 ausläuft, sagte Salihamidzic: „Da bin ich entspannt. Das ist die Sache des Aufsichtsrats.“ Er mache sich eher Gedanken um die Mannschaft.

Nach der ablösefreien Verpflichtung von Rechtsverteidiger Noussair Mazraoui, 24, bestätigte Salihamidzic auch Verhandlungen mit dessen Ajax-Kollegen Ryan Gravenberch (20/bis 2023). „Da sind wir in guten Gesprächen“, sagte er: „Wir wollen die Mannschaft verstärken – punktuell in der Spitze und auch in der Breite.“

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