Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo richtet in der aktuellen Debatte über eine mögliche deutsche Olympia-Bewerbung den Blick über das Großereignis hinaus. Natürlich würde sie sich über Olympische Spiele in Deutschland freuen, sagte die Vize-Europameisterin beim „Sport-Bild“-Award in Hamburg, „wichtiger“ sei es ihr aber, „dass die olympischen Werte, die dahinterstehen, in Deutschland gelebt werden“. Mihambo (28) nannte „Toleranz, Fair Play, voneinander lernen, den Austausch der Kulturen und Sportarten“ als Ideale. Von Winter- oder Sommerspielen in Deutschland wünscht sie sich, „dass am Ende auch etwas für die Bevölkerung bleibt und es einen prägenden, positiven Einfluss hat“. Die erfolgreichen European Championships in München seien „ein Schritt“ zu den ersten Spielen in Deutschland seit 1972 gewesen, sagte Mihambo, „es ist schön, dass wieder darüber nachgedacht wird. Ich würde mich freuen, wenn man das mit Herz füllt.“ Nach sieben gescheiterten Anläufen will der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) „Olympia angehen“, wie Präsident Thomas Weikert im Interview mit der „FAZ“ sagte. Bei der Mitgliederversammlung im Dezember in Baden-Baden werde er den Verbänden den Prozess vorstellen und um Zustimmung bitten. Die Debatte um eine mögliche Bewerbung hatte durch die European Championships Fahrt aufgenommen. Kristina Vogel, zweimalige Olympiasiegerin im Bahnrad, sagte: „Ich hoffe, dass die Chance auf Olympia größer geworden ist.“ Bei Karla Borger, Beachvolleyballerin und Präsidentin von Athleten Deutschland, klang das verhaltener: „Der Wunsch nach Olympia ist schon da, aber ich weiß nicht, ob das nicht zu groß ist im Moment.“ foto: dpa/Christian Charisius