New York – Mit einer Serena Williams muss man immer rechnen – erst recht bei ihrem voraussichtlichen Abschiedsturnier in New York. Nach dem etwas holprigen Auftaktsieg gegen Danka Kovinic trat die US-Amerikanerin im Duell mit der Weltranglistenzweiten Anett Kontaveit phasenweise fast schon wie zu besten Zeiten auf. Am Ende setzte sich die 40-Jährige gegen die Estin, die vom deutschen Trainer Torben Beltz betreut wird, unter tosendem Applaus im Arthur Ashe Stadium mit 7:6 (7:4), 2:6, 6:2 durch.
Williams erkämpfte sich damit vor ihrem nahenden Karriereende mindestens ein weiteres Grand-Slam-Einzelspiel. In der dritten Runde trifft sie am Freitag auf die Australierin Ajla Tomljanovic – und spätestens jetzt ist allen klar: Williams’ Start beim Heimturnier, bei dem sie 1999 als damals 17-Jährige ihren ersten Grand-Slam-Titel gewann, ist keine reine Abschiedsshow. Sie will hier noch mal triumphieren.
„Ich bin eine ziemlich gute Spielerin“, sagte Williams, die die niedrigen Erwartungen vor Turnierstart nur zu gerne widerlegt. „Das ist das, was ich am besten kann. Ich mag Herausforderungen.“ Außerdem könne sie befreit aufspielen. „Ich habe nichts zu beweisen, nichts zu verlieren“, betonte der US-Tennisstar: „Seit 1998 habe ich nicht mehr so gespielt.“ Damals startete die Ausnahmesportlerin ihre ruhmreiche Grand-Slam-Karriere, 24 Jahre später soll sie in New York enden – am liebsten so spät wie möglich und mit jeder Menge Spaß.
In der 18-jährigen Coco Gauff wächst womöglich eine Williams-Nachfolgerin heran. Die hochtalentierte US-Amerikanerin zog dank eines Zweisatzsieges gegen die Rumänin Elena-Gabriela Ruse (24) (6:2, 7:6) ebenfalls in die dritte Runde ein. Auch Titelverteidiger Daniil Medwedew (26) gab sich beim 6:2, 7:5, 6:3 gegen den Franzosen Arthur Rinderknech (27) keine Blöße. Der Russe trifft nun auf den Qualifikanten Wu Yibing (22), der als erster chinesischer Spieler in der Geschichte der US Open die dritte Runde erreichte. Wu setzte sich in fünf Sätzen gegen den Portugiesen Nuno Borges (25) durch. dpa