Zu wenig PS

von Redaktion

RUDERN WM-Debakel für den Achter

Racice – Völlig enttäuscht sackte Schlagmann Torben Johannesen ins Boot, auch der Rest der geschlagenen Crew des Deutschland-Achters ließ die Köpfe hängen: Erstmals seit 23 Jahren verpasste das erfolgsverwöhnte Flaggschiff das Finale bei einer WM. Im Hoffnungslauf erlebte das stark verjüngte und coronageschwächte Paradeboot des Deutschen Ruderverbandes (DRV) eine bittere Enttäuschung, blieb als Dritter chancenlos und holt damit erstmals seit 2003 keine Medaille.

„Es ist leider bittere Realität. Das ist das, wo wir stehen und was wir abrufen können“, sagte Johannesen nach dem schmerzhaften Rückschlag in Tschechien: „Nach dem Jahr haben wir ordentlich etwas aufzuholen und müssen im Winter enger zusammenrücken.“ Steuermann Jonas Wiesen betonte, die junge Mannschaft habe „im Moment zu wenig PS an Bord“.

Klar ist: Nach Jahren auf der Erfolgswelle hat der Achter den Anschluss an die Weltspitze vorerst verloren. Nicht selten fühlte sich lange Zeit alles andere als Platz eins wie eine Niederlage an, doch das Selbstverständnis des Großbootes wird auf die Probe gestellt. Im B-Finale geht es um die Endplatzierung.

Vor dem Rennen hatte es dazu einen Coronafall im Team gegeben, Max John aus dem Vierer ohne Steuermann musste den positiv getesteten Julian Garth kurzfristig ersetzen – ein weiterer Rückschlag, nachdem schon die Olympia-Zweiten Laurits Follert und Olaf Roggensack berufsbedingt gefehlt hatten.

Im Rennen um die Medaillen bleiben einzig Titelverteidiger Oliver Zeidler und der Frauen-Doppelzweier. „Jeder wird mit dem Messer im Mund im Boot sitzen“, sagte Zeidler, der durch einen souveränen Halbfinalsieg den Endlauf im Einer erreicht hatte.  sid

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