München – Als alles vorbei war, beim ersten Viertelfinale der Basketballer des FC Bayern, war auch der Patron tief zufrieden. Lächelnd klatschte Uli Hoeneß Beifall für sein Team, das die BG Göttingen ziemlich humorlos mit 87:67 abgefrühstückt hatte. „Ein guter Anfang“, wie der Münchner Ehrenpräsident befand. Wie das Ende aussehen wird, ob es vielleicht wirklich zum ersehnten Double reicht, bleibt abzuwarten. Die Aufgaben werden im Playoff-Verlauf härter. Schon Spiel zwei wurde zu einer kniffligen Nummer. Zwar gelang mit einem 87:85 (55:43)-Zittersieg das 2:0, doch hatte mit der Verletzung von Andi Obst einen bitteren Beigeschmack.
Wobei die Playoff-Tage für Hoeneß’ Herzensprojekt mit einer noch wichtigeren Neuigkeit begonnen hatte. Der Autobauer BMW steigt im Sommer bei den Bayern-Basketballern ein. „Eine tolle Sache, ein super Zeichen“, wie Hoeneß befand. Und der 71-Jährige verriet zumindest ein paar weitere Details, die aus der offiziellen Pressemitteilung noch nicht hervorgegangen waren.
So rückt BMW tatsächlich in die Rolle des langjährigen Partners Audi, der sich mit Blick auf sein bevorstehendes Engagement in der Formel 1 in seinem Sportsponsoring umorientiert (Unsere Zeitung berichtete). Im Mittelpunkt neben einem Wagenpark, den man den Korbjägern zur Verfügung stellt: das Namensrecht für die Arena am Westpark. „Die Halle wird auf jeden Fall von BMW gebrandet sein“, sagte Hoeneß. Wie genau, das steht wohl noch nicht fest. Klar ist nur: „BMW-Welt“ kann es nicht werden – die gibt es im Olympiapark ja schon. „BMW Dome“ ist zumindest unwahrscheinlich. Uli Hoeneß hat einen anderen Favoriten: „BMW Park“.
Zur Dotierung des Vertrages äußerten sich die Bayern-Granden noch nicht – dafür zu dessen Laufzeit. Vorläufig ist die Partnerschaft auf fünf Jahre angelegt, die Geschäftsführer Marko Pesic erklärte. Kolportiert werden fünf Millionen, die jährlich auf das Basketballkonto fließen sollen.
Nun bleibt die Frage, ob die Münchner das Bündnis vielleicht doch mit einem weiteren Titel angehen können. Dem Halbfinale sind sie seit Donnerstagabend schon einmal ganz nahe gekommen. Einen empfindlichen Rückschlag gab es gleichwohl. Denn den Bayern dürfte nach Vladimir Lucic, Othello Hunter und Augustine Rubit ein weiterer Leistungsträger abhanden kommen. Mitte des dritten Viertels kam der Nationalspieler Obst unter dem Korb unglücklich auf und wurde von den Physiotherapeuten in die Kabine bugsiert.
Das Malheur brachte die, vor allem im zweiten Viertel stark aufspielenden Bayern merklich aus dem Tritt. Im Eiltempo wurde aus einem 55:43-Pausenvorsprung ein 60:60. Bis Elias Harris per Dreier auf die Bremse trat.
Göttingen um den famosen Geno Crandall (28 Punkte) blieb dran. Doch am Ende hatten die Bayern die besseren Nerven. Cassius Winston machte in den drei Schlusssekunden den zweiten Sieg klar.