Rekord vor Rekordkulisse

von Redaktion

Wolfsburgerinnen triumphieren zum zehnten Mal im DFB-Pokal – 44.808 Fans beim 4:1 gegen Freiburg im Stadion

Köln – Alexandra Popp wuchtete im Silberkonfetti den DFB-Pokal in den Kölner Himmel, dann läutete die Kapitänin des VfL Wolfsburg mit heiserer Stimme am Megafon die alljährliche Pokal-Partynacht ein. Nach der erfolgreichen Rekordjagd gab die Torjägerin auch beim Feiern die Richtung vor.

„Wir sind einfach nur glücklich“, sagte Popp nach dem 4:1 (1:1) im ausverkauften Endspiel gegen den SC Freiburg in Köln. Das frühe Eigentor von Lisa Karl (4.), Rebecka Blomqvist (57.), Popp (84.) und Dominique Janssen (89., Handelfmeter nach Videobeweis) sorgten für den neunten VfL-Triumph nacheinander. Janina Minge (42.) hatte den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielt.

Insgesamt war es sogar der zehnte Titel für den abgezockten Abo-Champion aus Wolfsburg, der den 1. FFC Frankfurt (heute Eintracht/9) hinter sich ließ – Rekord! Das galt auch für die Traumkulisse. 44.808 Fans im ausverkauften Kölner Stadion sorgten für Gänsehautatmosphäre – und einige Probleme für Popp und Co. „Es ist sehr laut, man muss auf dem Platz schon rumschreien“, sagte Popp mit kratziger Stimme. Der Zuspruch der Fans sei ein Beleg für den Erfolg bei der EM 2022. „Jetzt sieht man, was wir mit der EM angerichtet haben. Es ist schön, dass wir es angerichtet haben“, sagte Popp: „Es ist eine wahnsinnige Stimmung, das macht den Fußball aus.“

Am 3. Juni das nächste Spektakel auf die Wölfinnen. Im Champions-League-Traumfinale in Eindhoven geht es gegen den FC Barcelona.

Wolfsburg-Coach Tommy Stroot hatte vier Tage nach dem 0:4-Debakel bei Eintracht Frankfurt im Meisterrennen ein halbes Dutzend deutsche EM-Heldinnen in der Startelf aufgeboten, Marina Hegering und Lena Lattwein fehlten verletzt. Auf der Gegenseite musste Trainerin Theresa Merk, für die das Ergebnis „ein bisschen zu hoch“ ausfiel, ihre Keeperin Lena Nuding (Knieverletzung) ersetzen, für sie spielte Gabrielle Lambert.

Und die Kanadierin war früh gefordert – kam aber bei einer Hereingabe von Lynn Wilms nur mit der Fußspitze an den Ball, den Karl ins eigene Tor klärte. Der SC setzte vor den Augen von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg Nadelstiche, und Minge den Underdog mit ihrem Kopfballtreffer nach einer Ecke tatsächlich jubeln.

Nach dem Seitenwechsel brachte Stroot seinen Edeljoker Ewa Pajor für Sveindis Jonsdottir. Doch die erste Chance hatten die Freiburgerinnen durch Giovanna Hoffmann (57.). Exakt 27 Sekunden später aber staubte Blomqvist auf der Gegenseite ab, nachdem Pajor den Pfosten getroffen hatte. In der Schlussphase machte Popp alles klar.

Das letzte Tor erzielte Janssen per Strafstoß.   sid

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