Riem – Vier Tage gefüllt mit Reitsport auf höchstem Niveau, Showauftritten und Shoppingvergnügen sind vorbei. Die Pferd International, die von Donnerstag bis Sonntag auf der Olympiareitanlage in Riem stattgefunden hat, ist am Sonntag Abend zu Ende gegangen. Insgesamt rund 85 000 Menschen, 10 000 mehr als 2022, haben sich Süddeutschlands größtes Pferdefestival nicht entgehen lassen.
„Unser Ziel ist es nicht nur Pferdebegeisterte, sondern auch Leute, die noch nicht mit dem Pferdevirus infiziert sind, hier her auf die Olympiareitanlage zu locken“, sagte Turnierleiter Jürgen Blum während einer Pressekonferenz am Sonntagnachmittag. Etwa 300 Reiter und 450 Pferde aus der ganzen Welt waren vor Ort. Es wurde Sport in den Disziplinen Springen, Dressur, Para-Dessur, Working Equitation und Voltigieren gezeigt. „Wir haben herrliche Tage rund um den Pferdesport erlebt, das Wetter hat zum Glück gehalten“, schwärmte Jürgen Blum. Beim Großen Preis von Bayern am Sonntag Nachmittag auf dem Hufeisenplatz setzte sich Michael Kölz mit Cellato gegen 44 weitere Teilnehmer durch. Die Prüfung zählt als Wertungsprüfung der Bemer Riders Tour und ist mit rund 53 000 Euro Preisgeld dotiert. Am Samstag war das CSI3*-Gruppenspringen mit Siegerrunde der Höhepunkt des Tages. Vor vollen Tribünen setzte sich hier Max Haunhorst mit Cosa Nostra an die Spitze.
Ein Schmankerl für Dressurfans gab es am Samstag in der Gut-Wettlkam-Arena: Mit einer feinen Vorstellung konnte die schwedische Championatsreiterin Therese Nilshagen den CDI5*-Grand-Prix-Special für sich entscheiden. An ihrer Seite: der 16-jährigen Rapphengst Dante Weltino. „Das ist ein Wahnsinnsviereck“, sagte Nilshagen während der Pressekonferenz. Rang zwei belegte Olympiareiterin Dorothee Schneider mit First Romance. Lisa Müller und ihr Gut Wettlkam’s D’Avie landeten in der Endabrechnung auf Platz sieben. Die Kür einen Tag später gewann Frederic Wandres mit Duke of Britain. Raphael Netz, der zusammen mit Doppel-Olympia-Siegerin Jessica von Bredow-Werndl arbeitet, belegte Platz zwei.
Beim Working-Platz war vor allem am Samstag viel los: Geschwindigkeit war beim Speedtrail angesagt. Den Sieg holte sich Thomas Türmer mit seinem Westfalen Orlando. Die beiden wurden 2018 auf der Pferd International bereits Weltmeister im Team. Den Master of Speed, der auf dem großen Hufeisenplatz ausgetragen wird, konnte Virginie Dubus aus Belgien für sich entscheiden. Der Gesamtsieg der vier Teilprüfungen Dressur, Dressurtrail, Speedtrail und Rinderarbeit ging an die Österreicherin Martina Weteschnik mit ihrem Bogalho.
Der Star des Showprogramms auf der diesjährigen Pferd International war die Pferdetrainerin Kenzie Dysli, bekannt aus dem Kinofilm „Ostwind“ und der TV-Sendung „VOX – Die Pferdeprofis“. Überall, wo sie mit ihren iberischen Pferden auftrat und ihre Freiheitsdressur zeigte, entstanden Menschentrauben. Aber auch die verschiedenen Zehnerzüge wurden von den Besuchern bestaunt. In Lackschwarz und königlichem Geschirr präsentierte Andreas Maurus seine Kutschpferde. LAURA FORSTER