IN KÜRZE

Zehnkampf-Held Bendlin wird 80 100-m-Weltmeister Kerley startet mit Sieg

von Redaktion

Leichtathletik

Am heutigen Montag wird Kurt Bendlin 80 Jahre alt. Seine sportlichen Höchstleistungen liegen mittlerweile mehr als 50 Jahre zurück. Am 14. Mai 1967 krönte Kurt Bendlin seine Karriere mit dem Aufstieg zum „König der Athleten“. Nach den 8319 Punkten von Heidelberg empfand er „eine Mischung aus überschäumender Freude und tiefer Einsamkeit. Ich war an einem Punkt angelangt, an dem vorher noch kein Mensch war.“ Olympia-Gold ein Jahr später schien die logische Konsequenz, doch der Körper streikte unter den brutalen Belastungen: „Einige stempelten mich zum Versager, weil ich 1968 in Mexiko nur Bronze gewann. Für mich war das mein größter Sieg, denn nach einem Muskelfaserriss war ich sechs Wochen fast völlig ohne Training gewesen.“ Es blieb die einzige Medaille in der Karriere von Kurt Bendlin, der immer dann verletzt ausfiel, wenn Großes bevorstand. Auch 1972 vor Olympia in München. „Ich wusste, dass die Achillessehne reißen würde, aber ich habe trainiert, bis die Schmerzen übermächtig wurden“, beschrieb er vor einigen Jahren die Story, die damals in Holzwickede mit einem lauten Knall endete. Insgesamt zwölf Mal wurde er operiert. Comebackversuche gipfelten 1970 in einem Fünfkampf-Europarekord, 1971 in einer Jahres-Weltbestleistung. 1976 nahm er einen letzten Anlauf auf Olympia, scheiterte aber mit 7946 Punkten.

Sprint-Star Fred Kerley ist standesgemäß ins WM-Jahr gestartet. Der US-Amerikaner, Weltmeister über 100m, setzte sich beim Seiko Golden Grand Prix in Yokohama in 9,88 Sekunden locker vor dem Australier Rohan Browning (10,11 Sekunden) durch. Für Kerley war es der erste Start in diesem Jahr über 100m, zuvor war er über 200m und 400m auf die Bahn gegangen. Highlight des Jahres sind die Weltmeisterschaften im August in Budapest, dort peilt Kerley die erfolgreiche Titelverteidigung sowie WM-Gold über 200m an. Auch beim Showdown in Ungarn wird sein ärgster Rivale wohl der italienische Olympiasieger Marcell Jacobs sein, der ihn bei den Sommerspielen in Tokio knapp geschlagen hatte. Die beiden Sprinter, die sich in den vergangenen Wochen via Social Media Giftpfeile hin- und hergeschickt hatten, treffen am kommenden Sonntag beim Diamond-League-Meeting in Rabat erstmals in dieser Saison aufeinander.

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