Ein Tag zum Vergessen

von Redaktion

PSG-Coach Enrique nach fragwürdiger Taktik in Erklärungsnot – der Stachel sitzt tief

Newcastle – Nach dem Debakel von Newcastle nahm Luis Enrique die volle Schuld auf sich. „Natürlich bin ich der Hauptverantwortliche für das heutige Ergebnis“, sagte der Trainer von Paris St. Germain im Anschluss an den amateurhaften Auftritt seines Starensembles beim 1:4 in der Champions League.

Kylian Mbappé, Randal Kolo Muani, Goncalo Ramos, Ousmane Dembele: Vier Stürmer von Weltformat hatte Enrique gegen den neureichen Premier-League-Club gemeinsam in die Startelf beordert – und für seine gewagte Taktik prompt die Quittung bekommen. „Das war ein Spiel zum Vergessen“, sagte der Ex-Münchner Lucas Hernandez, der in Newcastle den zwischenzeitlich Treffer zum 1:3 (56.) erzielt hatte (für die Gastgeber trafen Almiron/17.), Burn/39.), Longstaff/50.) und Schär (90.+1). PSG sei im Mittelfeld „in Unterzahl“ und dadurch „in Schwierigkeiten“ gewesen. „Das Ergebnis ist ein wenig übertrieben“, verteidigte sich Enrique im Nachhinein, es zeige nicht „den Unterschied zwischen den beiden Mannschaften.“

Dennoch musste sich der Spanier für seine Aufstellung einige Fragen gefallen lassen. Mit nur drei Siegen aus sieben Spielen läuft Paris in der Ligue 1 den Ansprüchen klar hinterher, bei den Magpies gab Enriques Mannschaft nun erneut Rätsel auf. „Das hätte man so nicht erwartet“, befand auch Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl, in der BVB-Gruppe F steht PSG nach dem Auftaktsieg gegen die Westfalen (2:0) aber noch ordentlich da.

Dennoch scheint der turbulente Sommer nicht spurlos am französischen Meister vorbeigegangenen zu sein. Die Leistungen von Superstar Mbappé schwanken bedenklich. Der Ausnahmestürmer, der seinen 2024 auslaufenden Vertrag an der Seine nicht verlängern möchte und daher zwischenzeitlich ausgegrenzt wurde, wirkt mitunter lustlos. Bei der höchsten Niederlage von PSG in der Gruppenphase der Königsklasse seit der Übernahme durch Katar vor zwölf Jahren blieb der Weltmeister von 2018 blass.

Zumindest den Einsatz wollte Enrique seinem Team im Norden Englands nicht absprechen. „Es gab kein Problem mit der Einstellung meiner Spieler“, betonte der Spanier trotzig, diese sei „optimal“ gewesen. Verzweifelt rennen die Pariser seit Jahren dem Traum vom Champions-League-Titel hinterher, nun gilt es erstmal, die starke Gruppe zu überstehen. Seit Mittwoch ist das nicht leichter.  sid

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