Lernen von den Besten

von Redaktion

Die Niederlage gegen ManCity wirft Leipzig nicht aus der Bahn: „Lag an uns selbst“

Leipzig – Marco Rose schwärmte noch weit nach Spielende von Pep Guardiolas präziser Passmaschine. Überrascht hatte den Trainer von RB Leipzig Können und Klasse des Champions-League-Titelverteidigers Manchester City sicher nicht. Das Auftreten des englischen Meisters diente Rose nach dem Ende einer erfolgreichen Serie und einer verpassten Revanche jedoch erneut als Vorbild für die eigene Entwicklung.

„Wir lernen von den Besten“, sagte Rose nach dem 1:3 (0:1) im ersten Heimspiel der Gruppenphase – und meinte damit auch sich selbst: „Sie haben ja auch einen Top-Trainer. Auch ich bin gerne bereit, dazuzulernen. Es war ein verdienter Sieg für Manchester City.“

Vor allem in der dominanten ersten Halbzeit hatte Manchester den Leipzigern die Grenzen aufgezeigt. Der DFB-Pokalsieger, der zuvor in sieben Spielen ungeschlagen geblieben war und in der Bundesliga dem FC Bayern nur vier Tage zuvor ein Remis abgetrotzt hatte, lief nur hinterher. „Nach 20 Minuten waren wir irgendwo bei 13 Prozent Ballbesitz“, sagte Rose. Überrascht gewesen sei er davon nicht: „Das musst du gegen so eine Mannschaft auch akzeptieren.“

Lektionen für die eigene Entwicklung zog RB, das mit drei Zählern weiter gute Aussichten auf die K.o.-Runde hat, nicht nur aus der Stärke des Gegners. Den Sachsen wurden eigene Defizite offenbart. Im Umschaltspiel traf Leipzig zu viele Fehlentscheidungen, es fehlte die Ruhe am Ball. Die Konter wurden nur beim zwischenzeitlichen Ausgleich durch Lois Openda (48.) gut ausgespielt.

„Es lag ein Stück weit an uns selbst“, sagte Nationalspieler Lukas Klostermann. Dennoch habe man leidenschaftlich verteidigt: „Am Ende ist es ein bisschen unglücklich.“ Denn der Lerneffekt, den sich Rose und RB langfristig erhoffen, war schon im weiteren Spielverlauf zu erkennen. City hatte trotz der Übermacht in der ersten Halbzeit nur durch Phil Foden (25.) getroffen – und Leipzig war nach dem Ausgleich wieder im Spiel.

„Wir hatten ein 1:1 auf dem Tableau und man wünscht sich dann, dass man das zu Ende verteidigt bekommt“, sagte Rose. Das Spiel war plötzlich offen, Leipzig kratzte an der Sensation, am Ende setzte sich aber die individuelle Klasse der Citizens durch. Der eingewechselte Weltmeister Julian Alvarez traf aus der Distanz (84.), Jeremy Doku (90.+2) setzte den Schlusspunkt in der Nachspielzeit.

Erling Haaland trat dagegen kaum in Erscheinung – Manchesters Wunderstürmer hatte gegen Leipzigs Innenverteidigung um Klostermann und Castello Lukeba einen schweren Stand. Im März hatte der Norweger Leipzig beim 0:7 im Achtelfinale der Vorsaison noch mit fünf Treffern gedemütigt. Aus den Fehlern von damals hatte RB Leipzig gelernt.  sid

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