Gibt alles, auch in der x-ten Vorbereitung: Müller bei den Fitnesstests. Kompany (oben) schaut sich das genau an. © fcb
„Der Onkel ist noch besser in shape als gedacht“: Müller im Urlaubsmodus? Von wegen! © Instagram
München – Das bunte Hawaii-Hemd durfte Thomas Müller am Mittwoch nicht tragen, Regeln sind Regeln. Aber auch im gemütlichen sogenannten „Teamline“-Outfit des FC Bayern strahlte der 34-Jährige auf dem Weg nach Seoul aus, was er am Tag zuvor über die Sozialen Medien hatte verlauten lassen. „Der Onkel ist noch fitter als gedacht“ – das war die Botschaft, die der Senior unter den Feldspielern von Trainer Vincent Kompany noch loswerden wollte, ehe es nach „einmal durchatmen und einmal gut schlafen“ ab ging in Richtung Südkorea. Gestern um 16.30 Uhr hob der Flieger mit der Nummer „KE9948“ vom Terminal 1 des Münchner Flughafens ab. Ankunft elf Stunden später, dann: straffes Programm.
Müller kennt den sportlich überschaubaren, wirtschaftlich immens wichtigen Sinn und Zweck der PR-Reisen, die der Rekordmeister nun bereits zum neunten Mal in der Sommervorbereitung antritt. Er war in den USA, er war in Japan, natürlich auch in China – und Südkorea ist nun die nächste Station. Nicht groß hinterfragen, sondern mitmachen lautet die Devise, die von den Profis auf Marketing-Mission verlangt wird. In Seoul gilt das an vier Tagen (tatsächlich ist der Bayern-Tross nur drei Nächte vor Ort), die eng getaktet sind. Höhepunkt ist die Partie am Samstag gegen Tottenham Hotspur. Darüber hinaus warten Autogrammstunden, Pressekonferenzen, PR-Termine und auch ein paar Trainingseinheiten. Eine davon findet öffentlich statt: Am Freitag können sich im „Seoul World Cup Stadium“ bis zu 67 000 Fans davon überzeugen, dass „Opa“ Müller (Joshua Kimmich) tatsächlich noch so fit ist, wie er gewohnt großmäulig tut.
Worte sind das eine, das andere aber ist ein Video, das Müller in so guter Verfassung zeigt, dass selbst Kimmich (28) sich anstrengen muss, um mitzuhalten. Gute Voraussetzungen für die Abschiedstournee, die für den Altstar ab sofort startet. Die Reise nach Seoul ist wohl Müllers letzte, zumindest als Aktiver. Danach – als Funktionär? – dürfte er auch im Hawaiihemd reisen.
HANNA RAIF, VINZENT TSCHIRPKE