„Anti-Judoka“: Trippel schimpft nach Aus
Judoka Eduard Trippel war nach seinem überraschend frühen Aus mächtig angefressen. Drei Jahre, nachdem er bei den Spielen in Tokio Silber gewonnen hatte, verlor der Rüsselsheimer gleich seinen Auftaktkampf in der Gewichtsklasse bis 90 Kilogramm gegen den Schweden Marcus Nyman. Anschließend schimpfte Trippel über den passiven Kampfstil seines Gegners. „Ich habe richtig gemerkt, dass er einfach kein Judo mit mir machen wollte“, sagte der 27-Jährige. Nyman habe ihn ständig nur mit der Hand von sich weggehalten, das Kampfgericht dem Schweden zudem zu viel Zeit im Bodenkampf gegeben. Er hätte es „schlauer machen“ und eine dritte Strafe für Nyman provozieren können, erklärte Trippel. „Aber das ist einfach nicht meine Art. Ich wollte noch werfen.“ Er habe schon öfter gegen solche „Anti-Judoka“ gekämpft und sei daher nicht besonders überrascht gewesen, sagte Trippel. Aber: „Ich mache nicht Judo, um solche Kämpfe zu machen.“
Ovtcharov nach Krimi raus – Sensations-K.o. von Wang
Enttäuschung für Dimitrij Ovtcharov: Der 35-jährige Deutsche ist beim olympischen Tischtennis-Turnier trotz einer herausragenden Aufholjagd in einem Achtelfinal-Krimi ausgeschieden. Er verlor am Mittwoch gegen den erst 17 Jahre alten Franzosen Felix Lebrun mit 3:4 (9:11, 13:15, 10:12, 11:8, 11:3, 11:8, 7:11) und hat damit keine Chance mehr auf seine dritte Einzelmedaille bei Olympischen Spielen. Ovtcharov hatte schon mit 0:3 zurückgelegen, glich dann zum 3:3 aus, verlor schließlich aber den entscheidenden Satz. Sensationall ausgeschieden ist der chinesische Weltranglistenerste Wang Chuqin – er unterlag einen Tag nach dem Gewinn der Goldmedaille im Mixed mit seiner Teamkollegin Sun Yingsha in der zweiten Runde des Einzelwettbewerbs dem Schweden Truls Möregardh 2:4. Dabei spielte auch noch eine Szene vom Vortag mit: Im Gedränge nach der Mixed-Siegerehrung hatte ein Fotograf aus Versehen Wangs Schläger zerstört. Mit dem Ersatzschläger kam der Topfavorit aber nicht so gut zurecht – und Möregardh, neuer Champions-League-Spieler des 1. FC Saarbrücken, nutzte dies zum Sieg. Wangs früher K.o. ist eine der größten Überraschungen der bisher 36 Jahre währenden olympischen Tischtennis-Geschichte.