Soldatentod: Bugajew (21, li.) bei der EM 2004. © dpa
Ex-Fußballer an der Front gefallen
Moskau – Der ehemalige russische Nationalspieler Alexej Bugajew ist in Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine gefallen. „Leider ist die Meldung vom Tod Alexejs wahr“, sagte Iwan Bugajew, der Vater des 43-Jährigen, im Gespräch mit dem Internetportal „Sports.ru“ am Sonntagabend und bestätigte damit die Todesnachricht. Der siebenmalige Nationalspieler wurde demnach im Gefängnis von den russischen Streitkräften angeworben.
Bugajew spielte als Verteidiger von 2001 bis 2010 in Russland professionell Fußball, unter anderem für Lokomotive Moskau und den FK Krasnodar. Für die russische Sbornaja kam er 2004 zu zwei Einsätzen bei der Europameisterschaft in Portugal.
Nach der schillernden Karriere als Profifußballer begann jedoch ein dunkleres Kapitel seines Lebens. Nachdem er die Fußballschuhe an den Nagel gehängt hatte, tauchte Bugajew in die Kriminalität ab. 2023 wurde er wegen versuchten Drogenhandels festgenommen und im September 2024 deswegen zu neuneinhalb Jahren Haft verurteilt. Dort ließ er sich dann von den Streitkräften als Soldat anwerben.
Dies ist im Falle Bugajews keine Einzeltaktik: Russland nutzt viele Strafgefangene, um seinen Krieg gegen die Ukraine führen zu können. Nun ist mit dem Ex-Fußballer ein bekannter Name an der Front gefallen.
Der Krieg beeinflusst auch den Profifußball immer wieder. Zuletzt wurde dies deutlich sichtbar, als der FC Bayern sein Auswärtsspiel gegen Donezk (5:1) in Gelsenkirchen austragen musste anstatt in der Ukraine.