So kommandiert Jo

von Redaktion

Kimmich erklärt, wie er die Fäden zieht

Auch verbal auf der Höhe: Joshua Kimmich. © Imago

München – Joshua Kimmich hat sich unter Vincent Kompany als Cheftrainer zur wahren Passmaschine entwickelt: Im Schnitt spielte der Mittelfeldspieler in der Bundesliga-Hinrunde pro Partie 113,6 Pässe – mehr als jeder andere Spieler in den europäischen Top-Fünf-Ligen. Nur ein weitere Statistik die zeigt, dass der 29-Jährige der unangefochtene Mittelfeldchef in Reihen des deutschen Rekordmeisters ist. In einem Video-Interview auf der Vereinshomepage hat Kimmich nun erklärt, wie er die Fäden im Bayern-Spiel zieht: mit einem engagiertem Spielaufbau und verbalen Hilfestellungen für seine Mitspieler.

„Jeder kann seinem Spiel einen gewissen Touch geben, durch Positionierung, Laufwege, Passspiel. Natürlich kommt da auch noch ein gewisses Coaching dazu“, sagt der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft und erklärt: „Auf meiner Position geht es natürlich auch darum, zu erkennen: Wann muss ich mich in welchen Raum bewegen? Wann braucht mich die Mannschaft auf welcher Position?“ Was Kimmich meint: In seinen Augen gibt es gerade im zentralen Mittelfeld verschiedene Positionen: Sechser als Abräumer, Achter als sogenannte Box-to-Box-Spieler und offensive Mittelfeldspieler, die wie ein Zehner agieren. Er selbst sieht sich als Teil der Doppelsechs, „wo ich meine Stärken im Spielaufbau miteinbringen kann“.

In Sachen Spielaufbau hat Kimmich eine klare Vorgehensweise, indem er „ein bisschen nach rechts abkippe. Wenn wir dann in die gegnerische Hälfte kommen, geht es wieder ins Mittelfeldzentrum“. Und wie sieht es in der Rückwärtsbewegung aus? Dort strahlt er laut eigener Aussage ein gewisse Aggressivität aus: „Man greift ja anders an, als man verteidigt. Darum ist es so, dass die Position auch mal variieren kann. Darum kann ich auch mal in eine Art Vierer-Fünferkette hinten rein fallen. Es kann aber auch sein, dass – wie gegen Zagreb – ich einfach im Mittelfeld bleibe. Das variiert je nach Gegner und Herangehensweise.“

Nach zehn Jahren in Diensten des FC Bayern wird Kimmich die Interpretation nicht mehr großartig ändern, immerhin habe er sich über die Zeit einen Werkzeugkasten angeeignet: „Im Alter von 29 Jahren muss man wissen, welches Werkzeug man wann braucht. Es geht in meinem Fall nicht darum, mich neu zu erfinden. Sondern: Dass, was ich kann, auf dem Platz bestmöglich rüberzubringen.“ Das klappt diese Saison ordentlich.
M. BONKE, V. TSCHIRPKE

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