Das schlechteste EHC-Spiel der Garden-Ära

von Redaktion

Aufbruchstimmung schon wieder flogen: München empört mit 1:4 gegen DEG seine Fans

Der Schlusspunkt: Empty-Net-Treffer des Düsseldorfers Rymsha. © Eibner-PresseFoto

München – Der EHC Red Bull München hatte zur Geburtstagsfeier geladen. Vor 27 Jahren war der HC 98 München gegründet worden, der später in EHC umbenannt wurde. Etwas dreist, sich auf den Club zu beziehen, den Red Bull im vergangenen Frühjahr als Stammverein durch die Eigengründung „Rookie Bulls“ abgelöst hat. Aber wenn man ins Geschichtliche geht: Seit dem Einzug ins Prachtgemäuer SAP Garden war das unter das 90er-Jahre-Party-Motto gestellte Spiel am gestrigen Sonntag gegen die Düsseldorfer EG das schlechteste. Da brauchte man nur in die Kurve hineinzuhören: Mehrmals zu vernehmen war die Aufforderung „Wir wollen euch kämpfen sehen“ – und zum Ausklang des Nachmittags und der 1:4 (1:2, 0:0, 0:2)-Niederlage gegen den Vorletzten der DEL ein Pfeifkonzert.

Vor ein paar Wochen hatte der EHC in Düsseldorf 8:0 gewonnen. Und eben erst am Donnerstag und nach einer mannschaftsinternen Aussprache schienen sich die Münchner gerafft zu haben, mit fröhlichen Gesichtern hatten sie nach dem 5:4-Erfolg im Derby das Augsburger Stadion verlassen. Drei Tage später war von Aufbruchstimmung nichts mehr zu spüren. „Wir haben gut angefangen, aber stark nachgelassen“, umriss Trainer Max Kaltenhauser die Düsseldorf-Partie. Nachdem der EHC 27 Sekunden vor Ende des ersten Drittels das 1:2 durch O‘Donnell kassiert hatte (auch dank unverbindlicher Abwehrarbeit des ehemaligen NHL-Starverteidigers Will Butcher), begann er zu zerbröseln wie vor einer Woche beim 0:6 in Schwenningen. „Dreimal schießen wir am leeren Tor vorbei“, klagte Kaltenhauser. Nico Krämmers Ausgleich zum 1:1 (13.) war der einzige Treffer.

„Wir brauchen nicht um den heißen Brei herumzureden: Das letzte Drittel war gar nix, hintenraus waren wir wirklich schlecht“, meinte Kaltenhauser. „Keiner hat mehr Selbstvertrauen gehabt und nur noch versucht, was auf die eigene Faust zu machen.“ Nicht verwunderlich, dass die DEG die Schlussphase zu zwei weiteren Toren (O‘Donnell, 58., und Rymsha vier Sekunden vor dem Ende ins leere Netz) nutzte. Obwohl München seit dem vorangegangenen Spiel einen Tag mehr zur Regeneration hatte, wirkte es müde. „Gründe und Ausreden liegen oft nahe beieinander“, näherte sich Kaltenhauser dem Thema, dass gerade ein Magen-Darm-Virus durch die Kabine geht. Kapitän Patrick Hager: „Einige waren krank, einige sind, einige werden es.“ Für ihn war es kein Grund für den neuerlichen Einbruch.
GÜNTER KLEIN

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