Date nur mit dem Trainingsplatz

von Redaktion

Nach Erfolg über Humbert bleibt Zverev keine Zeit für Freundin Sophia Thomalla

Die Spaßvögel Zverev und Petkovic. © IMAGO

Das Viertelfinale ruft für Alexander Zverev. © IMAGO

Melbourne – Auf dem Weg zur Erfüllung des Karrieretraums von Alexander Zverev muss auch Freundin Sophia Thomalla zurückstecken. „Ich habe ein Date mit dem Trainingsplatz“, sagte der Hamburger nach seinem Einzug ins Viertelfinale der Australian Open mit einem schelmischen Lächeln – und seine Lebensgefährtin nickte verständnisvoll auf der Tribüne.

Vor der heißen Phase des Turniers sind beim Weltranglistenzweiten die Prioritäten klar verteilt, er ordnet alles der Mission erster Grand-Slam-Triumph unter. Seine Lockerheit ließ Zverev im Anschluss an den etwas komplizierten 6:1, 2:6, 6:3, 6:2-Erfolg über den Franzosen Ugo Humbert trotzdem nicht vermissen. „Ich bin eigentlich ein relaxter Typ“, erklärte er, um etwas anzüglich und zur Freude der Fans anzufügen: „Schnell bin ich auf dem Tennisplatz, aber auch nur da.“

Der Ernst des Turnierlebens, er kehrt für Zverev ohnehin früh genug wieder zurück: Am Dienstag wartet mit dem US-Amerikaner Tommy Paul der nächste knifflige, aber durchaus machbare Gegner. „Er ist ein unglaublicher Spieler, der taktisch auch sehr gut spielt. Der hat einen richtig guten Kopf auf dem Tennisplatz“, lobte Zverev den Weltranglistenelften bei Eurosport, schob aber selbstbewusst nach: „Ich finde, dass ich mehr Power habe und das muss ich auch ausnutzen.“

Gegen den Franzosen Humbert hatte Zverev auf dem Weg zum heiß ersehnten ersten Grand-Slam-Titel im 36. Anlauf zuvor erstmals im Turnier echte Gegenwehr erfahren. „Er ist ein unglaublich schwieriger Gegner“, sagte Zverev, der nach anstrengenden 2:16 Stunden in der Hitze von Melbourne seinen ersten Matchball verwandelt hatte und nun nur noch drei Schritte zu gehen hat.

Neben Turnierüberraschung Eva Lys, die am Montag (9 Uhr MEZ/Eurosport) gegen die Weltranglistenzweite Iga Swiatek ihr persönliches Märchen fortschreiben will, blieb in Zverev damit auch ein zweiter deutscher Profi im Rennen. Der Tokio-Olympiasieger, der gegen Humbert zeitweise nicht gänzlich fit wirkte, teilt sich dank seines Erfolgs nun den deutschen Rekord für die meisten Viertelfinalteilnahmen in Melbourne bei den Männern mit Boris Becker – doch natürlich will der Ungekrönte in diesem Jahr mehr.

Gegen den Linkshänder, als Nummer 14 der Setzliste sein erster gesetzter Gegner im Turnier, legte der Hamburger bei hohen Temperaturen von über 30 Grad los wie die Feuerwehr. Anschließend jedoch fing sich Zverevs Gegner und nahm ihm erstmals im laufenden Wettbewerb einen Durchgang ab. Weil Zverev trotz leichter physischer Probleme aber die Ruhe bewahrte, wurde es doch noch ein klarer Erfolg. Er habe zeitweise Probleme mit seinem „Energielevel“ gehabt, erklärte Zverev, wollte sich darüber aber keine großen Sorgen machen. Das Viertelfinale kann also kommen.
DPA

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