Kapitän Andrej Kramaric (Mitte) versuchte mit Gesten die Fans der TSG 1899 Hoffenheim in der Sinsheimer Südkurve zu beschwichtigen. Doch selbst die waren nach dem 0:4 gegen den 1. FC Union Berlin eher sprachlos. „So wie wir heute aufgetreten sind, werden wir kein Spiel gewinnen und auch absteigen“, prophezeite Angreifer Marius Bülter nach dem negativen Höhepunkt einer ohnehin schon verkorksten Bundesliga-Saison.
„Peinlich“, so Bülter, sei die Vorstellung vor 20023 Zuschauern gewesen. Sein Mitspieler Dennis Geiger musste sich am Sky-Mikrofon erst sammeln, dann sprach er deutliche Worte. „Wir geben 90 Millionen aus – wievielter sind wir? Viertletzter. Das kann natürlich nicht der Anspruch sein“, sagte der 26-Jährige.
Dass die Kraichgauer in dieser Spielzeit bereits 34 Spieler eingesetzt haben, „spricht für sich“, sagte Geiger und erinnerte daran, „was im Sommer passiert ist“. Nachdem sich die TSG vom langjährigen Sportchef Alexander Rosen getrennt hatte, holte der Verein unter Interimsmanager Frank Kramer Spieler für 70 Millionen Euro. Die weiteren 20 Millionen gingen dann unter dem neuen Sportvorstand Andreas Schicker drauf, der wie Trainer Christian Ilzer von Sturm Graz kam.
Eine funktionierende Mannschaft hat Hoffenheim nicht. „Boah. Mit so einer Leistung wird’s echt schwer“, sagte Geiger.
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