So macht Bayern die Schotten dicht

von Redaktion

Kompanys Defensive stabilisiert sich vor Celtic – Upamecano will verlängern

Das Innenverteidiger-Duo Kim (li.) und Upamecano überzeugt rechtzeitig zur wichtigen Saisonphase. © Imago

Nah am Mann: Upamecano gegen Bremen. © Imago

München – Für den Mann, der dem FC Bayern in der Nacht zum Samstag einen Kabinen-Besuch abstattete, gab es wenig Anlass zum Tadel. Jerome Boateng, seineszeichens Weltmeister und Champions-League-Sieger, kam nach dem 3:0 des FC Bayern gegen Werder Bremen auf eine kleine Stippvisite vorbei. Und diejenigen, die in der Abwehr seinen einstigen Platz eingenommen hatten, waren mit die Besten auf dem Platz gewesen. 21:2 Torschüsse, nur 0,1 gegnerische „expected goals“ – und auch in der wichtigsten Statistik, den Toren, hatte der FC Bayern ja dieses Abendspiel dominiert. Die Leistung war keine überragende, auch die Spielweise war deutlich entfernt vom in dieser Saison fast schon gewohnten Spektakel – aber souverän war der Sieg am Ende doch.

Ist das das Rezept, mit dem der FC Bayern in die entscheidende Saisonphase geht? „Wir können nach Celtic fahren und wissen, dass wir zu null spielen können. Wir haben keinen Schuss aufs Tor bekommen und waren nie in Gefahr, das Spiel zu verlieren“, sagte Max Eberl zufrieden über die Defensivleistung gegen Werder. Tatsächlich hatte der Rekordmeister zuletzt beim 5:0 gegen Hoffenheim (15. Januar) die Null gehalten, in den darauffolgenden fünf Partien gab es immer mindestens einen Gegentreffer.

Joshua Kimmich gab deshalb zu, dass „der Fokus darauf lag“, die Konter der Bremer im Keim zu ersticken. „Das haben wir heute überragend gut gemacht. Es ist in jedem Spiel wichtig, bis zum Ende zu verteidigen“, sagte der DFB-Kapitän. „Jeder hat bis zum Ende mitgezogen. Wenn wir dann gemeinsam als Team verteidigen, werden wir in der Offensive immer zu guten Chancen kommen.“

Und auch Vincent Kompany verspürte nach der weißen Weste Genugtuung: „Wir haben bei Bayern so hohe Ansprüche, dass wir, wenn es ein- oder zweimal nicht perfekt läuft, infrage gestellt werden. Wir haben immer noch die beste Abwehr Deutschlands, das ist die Realität.“ Besonders wichtig: wie Dayot Upamecano und Minjae Kim als Innenverteidiger-Duo funktionieren. Der Franzose bekam Sonderlob vom Sportvorstand. „Upa macht es sehr, sehr gut. Er spielt eine sehr, sehr gute Saison“, sagte Eberl.

Sein Vertrag läuft noch bis Sommer 2026, der Rekordmeister hofft aber auf eine möglichst baldige Verlängerung. „Ja, es gibt Gespräche mit meinen Beratern. Ich bin voll fokussiert auf meine Mannschaft. Ich lasse meine Berater mit Max (Eberl) und Christoph (Freund) reden“, bestätigte Upamecano die laufenden Verhandlungen. Ein Trumpf könnte dabei die langjährige Beziehung zu Sportdirektor Freund sein, der den Innenverteidiger bereits aus Salzburger Zeiten kennt. „Wir sprechen sehr gut zusammen. Ich kenne Christoph sehr, sehr lange – und ich bin zufrieden hier“, sagte Upa und machte Hoffnung auf einen langfristigen Verbleib. „Upa“ spielt seit vier Jahren bei Bayern – Boateng war einst zehn da.
V. TSCHIRPKE, H. RAIF

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