Da haben sich die Verantwortlichen von Red Bull selbst übertroffen: Im Winter entschieden sie sich für den in der Formel 1 noch relativ unerfahrenen Liam Lawson, nur um ihn nach nur zwei Rennen gegen Yuki Tsunoda einzutauschen. Vor allem Teamchef Christian Horner ist dafür bekannt, nicht gerade geduldig mit seinen Fahrern umzugehen. In diesem Fall hat das Team aber richtig reagiert. Doch warum war der Blitz-Rausschmiss überhaupt nötig? Einerseits, weil das Vertrauen in Yuki Tsunoda fehlte, das nach ein paar Millionen des Motorenpartners Honda scheinbar auf einmal da wäre. Andererseits vergraulte der ungeduldige Horner Topfahrer wie Pierre Gasly oder Alex Albon. Dass jetzt wieder Sponsorengelder für einen Fahrer fließen sollen, spiegelt einmal mehr wider, dass es in der Formel 1 mehr als nur um das fahrerische Können geht. Sportlich wird – egal wer im zweiten Red-Bull-Cockpit sitzt – keiner eine Chance haben, Verstappen in einem gleichen Auto zu schlagen. Das wissen auch die Verantwortlichen, die abseits der Strecke für Schlagzeilen sorgen. Vor allem für Horner gibt es immer wieder Nebenschauplätze inklusive Skandal-Affäre oder Machtkampf mit Red-Bull-Mehrheitseigner Chalerm Yoovidhya. Es ist kein Geheimnis, dass Verstappen kein Fan davon ist, sich nur auf das Fahren konzentrieren will. Wenn bei Red Bull nicht bald Ruhe einkehrt, vergraulen die Verantwortlichen womöglich auch einen der besten Fahrer aller Zeiten.