Löwen-Krimi bis zum Schluss!

von Redaktion

1860-Sportchef Werner rechnet mit Herzschlag-Finale im Mai

Nur nicht nachlassen, Löwen: Sportchef Christian Werner (o.) weiß genau, dass 1860-Coach Patrick Glöckner (li.) und sein Team noch lange nicht gerettet sind. © HAIST/Imago

München – Eigener Vertrag verlängert, Ruhe im Verein, starke Punkteausbeute im März. Gründe zur Zufriedenheit hat 1860-Sportgeschäftsführer Christian Werner derzeit genügend. Doch zurücklehnen ist weiterhin verboten, wird Werner nicht müde zu wiederholen. Nur drei Punkte beträgt der Löwen-Vorsprung auf die Abstiegsränge nach dem bitteren, weil vermeidbaren 0:1 in Osnabrück.

Am 16. Mai feiert der Sportboss seinen 44. Geburtstag. Wie entspannt dieser wird, hängt maßgeblich davon ab, wie viel beim Saisonfinale der Löwen einen Tag später auf dem Spiel steht. 1860 empfängt am letzten Spieltag Erzgebirge Aue, das derzeit einen Punkte mehr als die Sechzger auf dem Konto hat. Entspannter Sommerkick oder Nervenschlacht um den Klassenerhalt? Werner rechnet mit dem Herzschlagfinale: „Es ist die Zeit für Realismus. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass es am letzten Spieltag gegen Aue um alles geht. Die sind nicht safe, haben einen Punkt mehr als wir.“

46 Punkte seien das Ziel, betonte 1860-Trainer Patrick Glöckner mehrfach. Werner jedoch kann mit derartigen Rechenszenarien nichts anfangen: „Die Rechnung aufzumachen, wie viele Punkte man braucht, ist genau die falsche Herangehensweise. Das gibt dir ein falsches Gefühl von Sicherheit. Es kann auch sein, dass man mit 48 Punkten nicht sicher ist.“ Besonders schwierig sei die Tatsache, dass mit Osnabrück, Essen und Mannheim beispielsweise Hochkaräter der 3. Liga im Abstiegsstrudel feststecken. „Da sind Vereine dabei, die in der Winterpause nochmal siebenstellig investieren konnten. Das ist sehr ungewöhnlich.“

Ein starker März (zehn Punkte) sorgte dafür, dass die Löwen über dem Strich in den Saison-Endspurt gehen. Daran hat auch Keeper Marco Hiller einen großen Anteil. Das Löwen-Urgestein, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, hat sich wie seine Vorderleute gesteigert. Wenige Tage vor dem Heimspiel gegen Energie Cottbus (Samstag, 14 Uhr) bangen die Sechzger nun um ihre Nummer Eins. Am Dienstagvormittag noch auf dem Platz, klagte Hiller nach Informationen unserer Zeitung nach dem Training über Erkältungssymptome und meldete sich für die zweite Einheit des Tages ab. Noch ist man bei 1860 vorsichtig optimistisch, dass Hiller bis zum Wochenende wieder fit wird. Ist das nicht der Fall, rückt Vertreter René Vollath wieder zwischen die Pfosten – ausgerechnet gegen die Lausitzer. Der 35-Jährige hatte Hiller vor der Saison als Stammkeeper abgelöst, musste seinen Platz nach dem 1:5-Hinspieldebakel in Cottbus Ende Oktober wieder räumen. Möglich, dass der Routinier gegen denselben Gegner wieder zwischen die Pfosten zurückkehrt.

Während die vermeintlich „Großen“ im Keller rumdümpeln, rockt Aufsteiger Cottbus als Zweiter die Liga. „Ich erwarte, dass wir in jedes Spiel wie in eine Schlacht gehen. Wenn du einen Prozentpunkt weniger gibst, steigst du ab“, stellt Werner klar. Ein Endspiel gegen Aue ist das Letzte, was die Löwen wollen.
MARCO BLANCO UCLES

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