Wenn die Ausrüstung hakt

von Redaktion

Arno Tiefensee kassiert kurioses Gegentor

Vor dem 1:0 verrutschte der Knieschoner: Mannheims Goalie Arno Tiefensee konnte nichtmehr rechtzeitig aufstehen und lag hilflos auf dem Eis. © Gora/dpa

Berlin – Arno Tiefensee krabbelte wie ein Maikäfer über das Eis. Vergeblich versuchte der Torhüter der Adler Mannheim, wieder auf die Beine zu kommen – da schlug der Puck schon ein zu einem der kuriosesten Tore der DEL-Geschichte. Alle rätselten: Hatte der bislang so überragende Goalie sich verletzt, war die Kufe gebrochen?

„Mein erster Impuls war, dass möglicherweise etwas am Schlittschuh ist“, sagte Adler-Boss Daniel Hopp in der Drittelpause des ersten Play-off-Halbfinales bei den Eisbären Berlin bei MagentaSport, dann mutmaßte er: „Er hat ein wenig die Orientierung verloren und war zu spät zurück auf den Schlittschuhen.“

Tiefensee hantierte kurz an seiner rechten Beinschiene herum, dann spielte er weiter. Nach der 1:3-Niederlage im Auftaktmatch der Best-of-seven-Serie gab es die Auflösung. „Bei Arno ist die Schnalle der Schiene aufgegangen“, hieß es offiziell vonseiten der Mannheimer. Dadurch war offenbar der Knieschoner unter der Beinschiene verrutscht, blockierte daher, der junge Goalie konnte nicht aufstehen – und Liam Kirk schoss die Scheibe in aller Ruhe über den liegenden Torhüter ins Netz (22.).

Unter normalen Umständen bezwingen konnte Tiefensee nur der aktuell beste Spieler der DEL: Ty Ronning schlenzte nach starkem Berliner Forecheck und genialer Vorarbeit der Nationalspieler Leo Pföderl und Frederik Tiffels den Puck unhaltbar zum 2:0 in den Winkel (45.). Nach dem Anschlusstreffer durch Marc Michaelis (57.) sorgte Tiffels per Empty-Net-Goal für den 3:1-Endstand (60.).

Tiefensee hat sich nach einer starken Saison nicht nur bei Bundestrainer Harold Kreis für die WM (9. bis 25. Mai) in den Fokus gespielt. Auch die Dallas Stars, die ihn im NHL-Draft 2023 auswählten, werden im kommenden Sommer noch mal genauer hinschauen.
SID

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