„Beast, Beauty, Brains“. So beschrieb sich Ilona Maher lange Zeit selbst in ihrem Instagram-Profil. Drei Begriffe, die auf den ersten Blick widersprüchlich wirken und gewöhnlich in verschiedene Schubladen gepackt werden. Genau dagegen stemmt sich die 29-Jährige, die längst mehr ist als nur eine Rugbyspielerin. Mit breiten Schultern und knallrotem Lippenstift auf dem Feld führt sie einen Kampf gegen stereotype Erwartungen. „Es schmälert nicht deine sportlichen Fähigkeiten, wenn du Make-up trägst“, sagte sie in einem Interview mit CBS Morning. Weiblichkeit bewahren und zugleich ein „Biest auf dem Platz sein“ – Maher lebt diesen Spagat, nicht nur bei der am Freitag beginnenden WM. Die US-Amerikanerin, die bei den Olympia in Paris mit der ersten Medaille (Bronze) für die Rugby-Siebener-Frauen ihres Landes Geschichte schrieb, hat sich längst auch jenseits des Sports einen Namen gemacht.
Über acht Millionen Follower verfolgen ihre Auftritte in den Sozialen Medien, wo sie neben sportlichen Einblicken vor allem für Body Positivity wirbt. „Das ist mir sehr wichtig, weil ich möchte, dass Mädchen sehen, wozu ihr Körper fähig ist“, betont Maher. „Er ist nicht nur dazu da, um angeschaut und objektiviert zu werden, sondern er ist stark und schnell und brillant.“ Ihre Haltung öffnete ihr Türen weit über den Rugbyplatz hinaus: Maher posierte in der Bademodenausgabe von Sports Illustrated und sie tanzte sich in der US-Version von „Dancing with the Stars“ bis ins Finale. Ihre Fans nennen die Rugbyspielerin liebevoll „America’s Sweetheart“ – ein Titel, den Maher mit einem Schmunzeln, aber auch mit Stolz trägt. IMAGO