Startelf-Rückkehr in Regensburg? Gegen Cottbus musste Löwen-Routinier Florian Niederlechner (re.) zuletzt auf die Bank. © sampics
München – Guter Rat ist teuer bei den Löwen. Schließlich trat 1860 nach den letzten vier Auswärtsspielen jedes Mal ohne Punkte wieder die Heimreise an. Die Lösung: Sechzig macht die Partie bei Jahn Regensburg (Sonntag, 16.30 Uhr/MagentaSport live) einfach zum Heimspiel. Mindestens 4.000 Löwenfans werden in der Oberpfalz live vor Ort sein. Dass der 1860-Tross erst am Spieltag selbst anreist, erinnert ebenfalls an eine Partie vor heimischen Publikum.
Sechzig will mit einem Auswärtssieg, es wäre der erste seit dem 23. August (2:0 in Aachen), die Regensburger endgültig in die Krise schießen. Alles andere als einfach, weiß Löwencoach Markus Kauczinski: „Das wird wieder ein enges Spiel, Regensburg hat eine sehr robuste Mannschaft.“ Trumpf soll die trotz namhafter Ausfälle – Jesper Verlaat & Raphael Schifferl – erstarkte Defensive werden: „Man hat eine Idee, wie man gemeinsam verteidigt, auch von der Intensität her. Die Mannschaft ist kompakter aufgetreten.“ Und schaffte es als erste Mannschaft in dieser Saison, dass Energie Cottbus beim 3:0-Triumph von 1860 in dieser Saison kein eigener Treffer gelang.
Während die Defensive zunehmend stabiler wirkt, machen sich die Löwen offensiv noch zu häufig das Leben selber schwer, verspielen aussichtsreiche Konter durch vermeidbare Abspielfehler. „Die Entscheidungsfindung muss einfach besser werden“, betont auch Kauczinski, der in der vergangenen Woche Florian Niederlechner erstmals auf die Bank verbannte. Gut möglich, dass der Routinier auch in Regensburg wieder von draußen zusehen muss.
Oder profitiert der 35-Jährige möglicherweise von einer Systemumstellung nach der schwerwiegenden Knie-Verletzung von Tunay Deniz, der mittlerweile erfolgreich operiert worden ist? „Wir können es anders angehen, eventuell mit nur einem Sechser“, ließ Kauczinski Raum für Spekulationen. Die Umstellung könnte Niederlechner wieder in die Startelf spülen, neben den zuletzt bärenstarken Norweger Sigurd Haugen, der laut Kauczinski „einen großen Schritt nach vorne“ gemach hat in den letzten Wochen.
Die Formkurve seit Kauczinskis Amtsantritt zeigt nach oben. Nur die Probleme in der Fremde hat auch der 55-Jährige bei seinem einzigen Auswärtsspiel mit Sechzig bislang – 1:3 in Mannheim – noch nicht in den Griff bekommen. Die Wende soll in Regensburg erfolgen. Suchen die Löwen noch nach einem weiteren Mutmacher, müssen an den 26. Juli diesen Jahres zurückdenken. Da gewann 1860 das Testspiel gegen Regensburg mit 4:0 – auswärts im Jahnstadion übrigens. Ein gutes Omen?MARCO BLANCO UCLES