Verletzt abgereist: Dominik Kahun. © DEB/City-Press
Landshut – Dass Parker Tuomie spontan zusagte, als Nachrücker den Kader der Eishockey-Nationalmannschaft für den Deutschland Cup in Landshut aufzufüllen, freute Bundestrainer Harold Kreis sehr, „denn ich habe ihn spät angerufen und am nächsten Tag wäre er zu seinem Vater geflogen“. Das Gespräch fand am Dienstag statt. Am Freitag musste Kreis noch einmal telefonieren. Auch hier war das Resultat positiv: Der Ingolstädter Philipp Preto erklärte sich bereit, nach Landshut zu kommen, um am Samstag (18.45 Uhr) gegen Österreich und Sonntag (14.45 Uhr) gegen die Slowakei dabei zu sein. Unerfreulich jedoch war der Anlass: Verletzungen im Team.
Der für den Deutschland Cup vorgesehene Münchner Stürmer Tobias Rieder hatte sich am letzten DEL-Spieltag beim Aufwärmen an der Hüfte verletzt – somit musste als Ersatz Tuomie angefordert werden. In Landshut erwischte es zwei Verteidiger: Colin Ugbekile (Iserlohn) im Training, Lukas Kälble (Mannheim) beim überzeugenden 4:1-Sieg zum Start gegen Lettland. Kreis wären nur noch sechs Abwehrleute geblieben – „suboptimal für die zwei Spiele, die vor uns liegen“. Klar ist: „Bei Colin und Lukas sind es keine Verletzungen, die sie aus dem Rennen für Olympia nehmen“, das wusste Teamkapitän Moritz Müller. Der DEB spricht von „Vorsichtsmaßnahme“.
In diese Kategorie fällt die Sache mit Dominik Kahun nicht. Wie der Stürmer mit hängendem Arm in der 33. Minute vom Eis fuhr, ließ etwas Diffizileres befürchten. Die Bekanntgabe von Art und Grad der Verletzung obliegt aber dem Verein, dem HC Lausanne (Schweiz). Eine Bagatellverletzung ist es nicht, ein Bruch könnte Kahun (30), Silbermedaillengewinner von 2018, die Olympia-Teilnahme kosten. Es sind nur noch knapp 90 Tage bis Mailand.
Lettland, das dann Vorrundengegner sein wird, dominierten die Deutschen in Landshut klar. „Die Jungs mussten in allen Situationen physisch und gedanklich hart arbeiten – das haben sie gut gemacht“. lobte Harold Kreis. Das Rennen um die Olympia-Plätze treibt alle an, obwohl, wie Moritz Müller verriet, in der Kabine über das Thema Olympia „kaum gesprochen wird, denn es ist ein bisschen unangenehm, weil keiner weiß, wo er steht und er dabei ist“. GÜNTER KLEIN