Duell gegen Bayern und Lewandowski: Kompany war bei City unter Guardiola Kapitän. © Mcmanus/Imago
Siegertypen: Kompany und Pep feierten gemeinsam viele Titel © Goodman/Imago
München – Plattenbau statt Haussmannsche Architektur. Currywurst statt Croissant. Alte Försterei statt Prinzenpark: Wenn der FC Bayern am Samstag beim 1. FC Union (15.30 Uhr) antritt, gehört der atemberaubende Champions-League-Abend in Paris bereits der Vergangenheit an. Die Eisernen aus Ost-Berlin sind der ideale Gegner, um das Münchner Star-Ensemble nach der magischen Nacht in der französischen Hauptstadt wieder im spröden Bundesliga-Alltag willkommen zu heißen.
Das dürfte ganz nach dem Geschmack von Bayern-Chefcoach Vincent Kompany sein, der bereits nach dem Triumph in Paris und dem 16. Pflichtspielsieg in Serie zur Demut aufrief: „Ich sage meinen Spielern immer: Wenn es einen Hype gibt, glaubt ihm bitte nicht – ihr seid nicht so gut. Und wenn ihr ein Spiel verliert oder eine schlechte Leistung zeigt, glaubt nicht, dass ihr schlecht seid – ihr seid nicht so schlecht.“ Auch nach 16 Siegen in Serie bleibe für Kompany die Devise dieselbe: „Jetzt haben wir 16 gewonnen. Aber ab morgen fangen wir wieder bei null an und müssen das nächste Spiel gewinnen.“
Und mit dem nächsten Dreier könnte Kompany niemand Geringeres als seinen Lehrmeister Pep Guardiola überflügeln. Dessen Bestmarke von zehn Bundesliga-Siegen zum Saison-Auftakt 2015/2016 könnte „Vinnie“ in Berlin einstellen. Spätestens dann werden die Guardiola-Vergleiche auf Kompany einprasseln, wie „Man of the Match“-Auszeichnungen auf Harry Kane.
Den Anfang machte übrigens bereits Joshua Kimmich, als er nach der Gala in Paris sagte: „Gegen so einen Gegner mit dieser Intensität aufzutreten – das hat mich an unsere besten Spiele unter Pep Guardiola erinnert.“ Die gemeinsame Geschichte von Guardiola und Kompany ist hinlänglich bekannt: Der Belgier war zu aktiven Zeiten bei Manchester City der Kapitän von Pep. „Ich habe es schon oft gesagt: Pep spielte eine wichtige Rolle in meiner Karriere als Spieler und auch in meiner Entwicklung als Coach“, sagte Kompany angesprochen auf seinen Förderer. Man stehe auch weiterhin regelmäßig in Kontakt. „Und es besteht weiter viel Sympathie zwischen uns.“
Als der heute 39-Jährige seine Trainer-Karriere einschlug, führte ihn sein Weg über den RSC Anderlecht zum FC Burnley. Mit dem damals zweitklassigen Club schaffte Kompany den Aufstieg in die Premier-League, wo er dann gegen seinen Ex antrat. MANUEL BONKE UND PHILIPP KESSLER