Das Studio, die Bühne, die roten Stühle: Das alles kennt Max Giesinger genau. 2012 stand er im Finale der damals noch neuen Show „The Voice of Germany“. Jetzt feiert der 29-Jährige seine Rückkehr. In der neuen Staffel der Kinderausgabe „The Voice Kids“, die am Sonntag um 20.15 Uhr auf Sat.1 startet, ist Giesinger als Coach dabei.
„Vor sechs Jahren habe ich in diesem Raum meine ersten Interviews gegeben nach den Liveshows. Damals war ich noch sehr jung und hab’ regelmäßig Quatsch erzählt. Mittlerweile weiß ich besser, wie ich mich in Interviews verhalte“, sagte Giesinger. Mit dem Studio H in Berlin-Adlershof verbindet er ganz besondere Momente: „Ich war vor dem ersten Auftritt mega aufgeregt. Ich habe das als große Chance aufgefasst und wollte das nicht versauen.“ Vor seiner Teilnahme hatte Giesinger in diversen Schulbands gespielt, als Straßenmusiker in Australien Geld verdient und eine Banklehre abgebrochen. Bei „The Voice“ kam er im Team von Xavier Naidoo bis ins Finale. Die Staffel gewann am Ende allerdings Ivy Quainoo, die in diesem Jahr beim Vorentscheid zum ESC mitmacht.
Doch nach dem TV-Erfolg kam für Giesinger schnell die Ernüchterung. „Direkt nach der Staffel hatte ich eine tolle Zeit, ich war zum ersten Mal so richtig auf Tour. Als dann die zweite Staffel losging, hat das Interesse spürbar nachgelassen.“ Der 29-Jährige überwarf sich mit seinem Label, kratzte das Geld für sein erstes Album „Laufen lernen“ mit Spenden von Fans zusammen und landete schließlich 2016 mit „80 Millionen“ seinen ersten Hit.
„Am Ende war das ein mühsamer und langer Weg. Darum fühlt es sich auch nicht so an, als ob mir der Job bei ,The Voice Kids‘ in irgendeiner Weise geschenkt wurde“, erklärt der Musiker. Er sieht einen Vorteil darin, sich als Ex-Kandidat in die jungen Talente im Alter von acht bis 14 Jahren hineinversetzen zu können. Die jungen Teilnehmer treten in der mittlerweile sechsten Staffel der Show in mehreren Runden an, im Finale winkt ein Ausbildungsstipendium in Höhe von 15 000 Euro und – falls gewünscht – ein Plattenvertrag. Neben Giesinger und Team „Larena“ ist erneut Songwriter Mark Forster dabei, der zuletzt auch in der Erwachsenenausgabe auf dem roten Jury-Stuhl Platz nahm. „Für mich ist es gar nicht so einfach. Es sind dieselben Regeln, es ist dasselbe Studio, alles gleich. Nur die Talente sind Kinder“. Man müsse sich gegenüber einer Achtjährigen natürlich anders verhalten, als gegenüber einem 45-jährigen Hardrocker.