Auf der Flucht

von Redaktion

Lisa Maria Potthoff verabschiedet sich mit „Winterlicht“ vom Usedom-Krimi in der ARD

VON ANDREAS HEIMANN

Es ist kein Usedom-Krimi wie gewohnt. Der neue Fall „Winterlicht“, den die ARD heute Abend um 20.15 Uhr zeigt, ist die Abschiedsvorstellung für Lisa Maria Potthoff (40), die bisher als Kommissarin Julia Thiel auf der Ostseeinsel ermittelt hat und zuletzt vom Dienst suspendiert wurde. Im Mittelpunkt der Folge steht Katrin Sass (62), die im Usedom-Krimi Thiels Mutter Karin Lossow spielt, die Ex-Staatsanwältin, die vor Jahren ihren Mann erschossen hat.

Ganz einfach haben es die beiden einander nie gemacht, gespannt war ihr Verhältnis oft. In „Winterlicht“ haben sie keine Gelegenheit mehr, all das auszuräumen, was zwischen ihnen steht.

Regie bei dem ungewöhnlichen Krimi führte Uwe Janson („Auf das Leben“), es ist seine Premiere bei diesem Format. Drehbuch-Autorin Scarlett Kleint hat sich einiges einfallen lassen müssen, um in „Winterlicht“ plausibel zu erklären, warum Julia Thiel für immer verschwindet. „Es war eine wunderbare Zeit mit tollen Kollegen. Trotzdem war es Zeit für mich zu gehen, da für mich die Figur auserzählt war“, begründete Potthoff ihre Entscheidung.

In der ersten Szene ist Thiel kurz zu sehen, wie sie sich an ein Haus anschleicht. Doch dann wird sie entdeckt, flieht und stürzt am Strand über das Steilufer ab. In der nächsten Szene hat dann schon Rikke Lylloff (40) ihren ersten Auftritt. Die dänische Schauspielerin („Borgen“) übernimmt die Rolle der Kommissarin Ellen Norgaard, die auf Usedom Nachfolgerin von Julia Thiel wird. Gleich zu Beginn gerät sie mit Karin Lossow aneinander, als sie über die Insel stromert und auf Lossows Ferienwohnung aufmerksam wird. „Tut mir leid, ich vermiete nur an Urlauber“, bürstet Lossow die Kommissarin ab, als sie merkt, wer da vor ihr steht. Später darf die Neue dann doch einziehen.

Julia Thiel ist schon ein paar Tage zuvor an die polnische Ostseeküste gefahren, angeblich, um da in einem Wellnesshotel auszuspannen. Tatsächlich recherchiert sie in privatem Auftrag im Rotlichtmilieu in Stettin und ist dabei an die Mitglieder eines ziemlich üblen Biker-Clubs geraten.

Karin Lossow hat kein gutes Gefühl und macht sich auf die Suche nach ihrer Tochter, begleitet von deren Mann Stefan (Peter Schneider), der immer verzweifelter wird, je länger sie Julia nicht finden können. Die ehemalige Kommissarin hat erfahren, dass ein rechtsradikales Usedomer Mitglied des Biker-Clubs eine junge polnische Frau vergewaltigt hat.

Und das hat er mit dem Leben bezahlt. Denn bald wird seine Leiche angespült – ohne Kopf. Julia Thiel ist da längst selbst in Gefahr. Sie wird von den Rockern festgehalten und schafft es zwar schließlich zu fliehen, aber wie schon beim ersten Mal kommt sie nicht weit.

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