MEDIEN IN KÜRZE

Nach Kritik: WDR feuert „Lokalzeit“-Moderatorin Die Quoten am Samstag: Krimi schlägt Gottschalk

von Redaktion

Nachdem sie als Moderatorin der „Lokalzeit“ aus Köln abgesetzt worden war und die Entscheidung des WDR scharf kritisiert hatte, trennen sich die Wege von Simone Standl (Foto: WDR) und dem Sender endgültig. Der „Bild am Sonntag“ sagte die 59-Jährige, wegen „der negativen Reaktionen auf meinen Abgang hat der WDR mein Engagement nun komplett beendet. So viel zum Thema Meinungsfreiheit!“

Die WDR-Pressestelle hatte mitgeteilt, dass der Sender sein Angebot zur Weiterbeschäftigung zurückgezogen habe, „da die öffentlichen Äußerungen der Moderatorin über den WDR das Vertrauensverhältnis schwer gestört haben“. Standl bekomme wie alle freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter „eine Abfindung nach den Regeln des WDR-Tarifvertrages“.

Der „Bild am Sonntag“ sagte Standl, der Umgang des Senders mit ihr sei kein Einzelfall. „Ich habe von vielen namhaften Kollegen Nachrichten erhalten, mit denen genauso umgegangen wird und wurde“, so Standl. „Was genau hinter meiner Entlassung steckt, weiß ich bis heute nicht. Da war der WDR recht feige und hat sich in schwammigen Aussagen hin und her gewunden“, sagt Standl. Gesagt habe man ihr, „dass man andere Zielgruppen erobern möchte, vor allem jüngere zwischen 35 und 55“. Die Moderatorin äußerte Zweifel am Erfolg solch einer Strategie: „Man vergrault eher die älteren, treuen Stammzuschauer, wenn man ihnen das Vertraute und Liebgewonnene wegnimmt.“ Seit 2004 hatte Standl die Sendung moderiert.  epd

Der Krimi „Harter Brocken“ im Ersten hat am Samstag mit 4,68 Millionen Zuschauern das Quotenrennen gewonnen. Dahinter lag das ZDF: „Gottschalks große 90er-Show“ lockte 3,29 Millionen Zuschauer vor die Bildschirme.  dpa

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