Er ist einer der gefragtesten Schauspieler, vor allem für quotenstarke Serien. Sie ist ab diesem Wochenende die neue Moderatorin der „Sportschau“ im Ersten. Und zusammen sind sie ein starkes Vater-Tochter-Gespann, obwohl 15 Jahre Funkstille herrschte zwischen Sven Martinek (57) und Esther Sedlaczek (35).
Für Sven Martinek, so hat er es selbst oft erzählt, war seine Karriere lange Zeit der Dreh- und Angelpunkt in seinem Leben. Seine mittlerweile insgesamt sieben Kinder spielten über Jahre eher Nebenrollen, während er vor der Kamera stand und Hauptrollen wie in der RTL-Actionserie „Der Clown“ ergatterte oder an der Seite von Elisabeth Lanz im ARD-Dauerbrenner „Tierärztin Dr. Mertens“ zu sehen war. „Morden im Norden“ heißt die aktuelle Produktion, die mit Martinek und Ingo Naujoks mit großem Erfolg im Ersten läuft.
Zeit fürs Privatleben blieb da wenig. Zu seiner Tochter Esther Sedlaczek hatte Martinek 15 Jahre lang sogar überhaupt keinen Kontakt. Sie wuchs bei ihrer Mutter auf, das Verhältnis der Eltern war nicht das beste. Dennoch fühlte die gebürtige Berlinerin, die zehn Jahre für Sky in der Fußballberichterstattung unterwegs war (zunächst als sogenannte Field-Reporterin, seit 2012 auch als Moderatorin), eine Sehnsucht nach ihrem leiblichen Vater und schrieb ihm schließlich einen Brief. „Zum Glück“, sagt Sven Martinek heute. „Unser Wiedersehen war sehr emotional.“
Inzwischen habe er einen „tollen Kontakt“ zu seiner Tochter und sei „total stolz“ auf sie. Esther machte ihn sogar zum Opa – und ist gerade wieder schwanger. „Ich glaube, dass ich zu Esther ein intensiveres Verhältnis habe, als ich es zu meinem Vater hatte – obwohl der immer für mich da war.“ Und weiter: „Ich bewundere diese Kraft, mit der meine Tochter das geschafft hat. Ich finde es ganz toll, was sie geleistet hat. Und sie hat das alles absolut aus eigener Kraft geschafft. Dazu sage ich: Hut ab!“
Die Lust an der Arbeit vor der Kamera ist sicher die größte Gemeinsamkeit der Fernsehpromis, die beide in Berlin leben. Was aber ist der größte Unterschied? „Im Gegensatz zu meinem Vater gehöre ich zu den großen Romantikerinnen, die immer wussten, irgendwann die große Liebe des Lebens zu treffen“, sagt Esther Sedlaczek, die charmant genug ist, nicht zu erwähnen, dass ihr Papa seine sieben Kinder von sechs Frauen hat. Sie sei mit ihrem Traummann inzwischen zusammen – „und ich bleibe es auch bis ans Ende meines Lebens!“
Wie lange Esther Sedlaczek – als Nachfolgerin von Matthias Opdenhövel, der zu Pro Sieben wechselte – die „Sportschau“ moderieren wird, steht noch in den Sternen. Sicher ist, dass sie die Fußballfans an diesem Samstag um 18 Uhr erstmals live aus dem Studio in Köln begrüßen wird. Sedlaczek: „Die ,Sportschau‘ ist seit Jahrzehnten eine absolute Institution in der Sportberichterstattung. Ich bin sehr stolz, die Nachfolge von vielen tollen Moderatorinnen und Moderatoren der ,Sportschau‘ anzutreten, und freue mich sehr auf die neue Aufgabe.“
Sedlaczek kommt für Opdenhövel