Kommissar im Unruhestand

von Redaktion

Heiner Lauterbach übernimmt Ermittlerrolle im ARD-Thriller „Hagen Benz“

Zwei Einzelgänger, die um die Wahrheit kämpfen: Welches Geheimnis verbirgt Ex-Kommissar Hagen Benz (Heiner Lauterbach) vor seiner engagierten Kollegin Elena Weber (Julia Koschitz)? © Christine Schroeder/ARD Degeto

Es ist schon eine Weile her, dass Heiner Lauterbach als grantiger, aber gerechter Kommissar Oskar Faust an der Elbe für Recht und Ordnung sorgte. Von 1994 bis 1997 strahlte das ZDF die gleichnamige Krimireihe „Faust“ aus. Jetzt kehrt der 72-jährige Lauterbach als pensionierter ARD-Ermittler „Hagen Benz“ nach Hamburg zurück. An der Seite von Julia Koschitz ist er an diesem Samstag um 20.15 Uhr in einem düsteren Thriller zu sehen, der in Serie gehen könnte.

Nachts auf der Alten Harburger Elbbrücke, in der Nähe des historischen Brückentores, wird eine Leiche in die Süderelbe geworfen. Das Opfer ist ein älterer Mann, der vergiftet wurde. Am nächsten Tag entdeckt Hauptkommissarin Elena Weber (Julia Koschitz) am Fundort oben auf der Brücke einen Mann, der sie aus sicherer Entfernung beobachtet – es ist ihr ehemaliger Kollege Hagen Benz (Heiner Lauterbach). Und so treffen sich zwei misstrauische Einzelgänger, die in dem wendungsreichen ARD-Thriller „Hagen Benz – Das Böse in dir“ nur eines zusammenhält: das Interesse an diesem Mordfall.

Benz – intern der „harte Hagen“ genannt – war zwei Jahren zuvor nach einem Herzinfarkt kurz vor der Pensionierung aus dem Dienst geschieden. Sein letzter, ähnlich gelagerter Fall blieb ungelöst.

Da Benz in eine fremde Wohnung eindringt und Kontakt zu ihrer Chefin hat, lehnt Chefermittlerin Weber eine von ihm angebotene Zusammenarbeit zunächst ab. Die beiden raufen sich aber doch noch zusammen. Sie wollen mögliche Verbindungen zu Morden an einem Obdachlosen und an einem KI-Forscher prüfen.

Dabei schleppen der aus dem Dienst ausgeschiedene Benz und die Hauptkommissarin die beiden Fälle ständig mit sich herum, tragen ihre düsteren Gedanken auch in ihr Privatleben hinein. Während Weber dem erfahrenen Benz allmählich zu vertrauen beginnt, verheimlicht er etwas ganz Entscheidendes vor ihr.

Regisseurin Christine Hartmann (57, „Eine Klasse für sich“) hat am Drehbuch mitgeschrieben. Co-Autor ist Eckhard Vollmar. Es geht in diesem spannenden Film mit zahlreichen Wendungen um zwei Einzelkämpfer, die sich zunächst die Zähne aneinander ausbeißen, ehe sich gemeinsame Ermittlungserfolge einstellen. Als am schlimmsten entpuppt sich dabei das Wespennest, in das sie gestochen haben – eine ausgesprochen düstere Geschichte, die bis in die Sechzigerjahre zurückreicht und in die auch Hagen Benz verwickelt zu sein scheint.

Julia Koschitz (50) ist in dem Krimi als alleinerziehende Mutter, einfühlsame Frau und ehrgeizige Kommissarin zu sehen, die auf der Karriereleiter dahin möchte, wo er schon war: nach ganz oben. Heiner Lauterbach (72, „Enkel für Fortgeschrittene“) gibt einen eher unterkühlten und ziemlich einsamen Mann, der eine Kampfsportschule führt und sich um seinen kranken Bruder kümmert, an dem er schon seit Kindheitstagen sehr hängt. Alle drei müssen schließlich erkennen: In manchem vertrauten Menschen schlummert beides – das Gute und das Böse.KLAUS BRAEUER

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