Die Solarstrom-Frage

von Redaktion

Fotovoltaik & Co.: Für wen sich die Technik derzeit lohnt

Solarkollektoren auf dem Dach – für wen lohnt sich das? Im Schnitt werden 30 Prozent der Energie selbst verbraucht.Foto dpa

Es gibt viele Möglichkeiten, sein eigener Energieversorger zu werden. Gerade Solaranlagen auf dem Hausdach sind beliebt. Ergänzt um Batteriespeicher und Wärmepumpen können sie hohe Betriebskosten eindämmen. Beide lassen sich nachrüsten und sind daher auch Optionen für die Erweiterung bestehender Anlagen. Doch: Staatliche Förderungen für die Erneuerbaren Energien schwanken. Lohnt sich der Kauf der Anlagen aktuell noch?

Fotovoltaik: Module produzieren Strom, der zunächst den Haushalt versorgt. Nicht benötigter Strom geht üblicherweise ins Netz oder in ergänzende Batteriespeicher. Diese sind derzeit noch recht teuer, aber die KfW bietet hier Finanzierungsmodelle an.

„Im Schnitt werden 30 Prozent des Fotovoltaikstroms selbst verbraucht, der Rest wird eingespeist“, erklärt Florian Bublies von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.

Die gute Nachricht: Die Preise für PV-Anlagen sind im vergangenen Jahrzehnt „um rund 75 Prozent gesunken“, erklärt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft in Berlin.

Zudem erhält man eine Einspeisevergütung vom Energieversorger, wenn überschüssiger Strom eingespeist wird. Aktuell liegt die Einspeisevergütung bei 12,20 Cent je Kilowattstunde für neue kleine Anlagen (Mai 2018). Zum Vergleich: Wer Strom vom Versorger bezieht, zahlt je nach Anbieter bis zu 30 Cent je Kilowattstunde.

Solarthermie: Die Kollektoren produzieren Warmwasser, das auch für die Heizung genutzt wird. Laut Matthias Wagnitz vom Zen­tralverband Sanitär Heizung Klima können sie unter Umständen bis zu fünfmal mehr Warmwasser liefern, als ein Haushalt aktuell verbrauchen kann. Damit seien Solarthermie-Anlagen effizienter als jene für Fotovoltaik.

Allerdings ist der Kosten-Nutzen-Faktor solcher Anlagen immer eine ganz persönliche Sache: Der Verbrauch von Warmwasser hängt von den Gewohnheiten der Bewohner ab. Für Haushalte mit weniger Verbrauch ist Solarstrom daher vielleicht lukrativer. Zudem hängt die Rentabilität einer Anlage von der Entwicklung des Gas- und Ölpreises ab.

Derzeit geht die Verbraucherzentrale NRW davon aus, dass sich eine Anlage zur Trinkwassererwärmung für vier Bewohner im Rahmen ihrer Lebensdauer von 20 Jahren amortisiert.

Die Kombination: Experten raten daher zur Kombination der beiden Systeme – abgestimmt auf die eigenen Bedürfnisse.

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