„Sozialer Friede wertvollstes Gut“

von Redaktion

Rosenheims Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer zieht Jahresbilanz

2018 war für Rosenheim ein gutes, ein wirtschaftlich erfolgreiches Jahr. Die Rosenheimer Wirtschaft und der regionale Arbeitsmarkt sind unverändert robust und haben die Stadt in die Lage versetzt, große infrastrukturelle Weichenstellungen vorzunehmen:

• Die größten Veränderungen entstehen nach und nach auf dem Bahngelände Nord. In diesem Jahr wurde mit Investitionskosten von 7,8 Millionen Euro der neue Regionale Omnibusbahnhof eingeweiht, der einen Beitrag dazu leistet, den ÖPNV von Stadt und Landkreis noch besser zu vernetzen.

• Der Neubau des Fahrradparkhauses und die Neugestaltung des Südtiroler Platzes stehen nächstes Jahr auf der Agenda.

• Nebenan hat das Digitale Gründerzentrum „Stellwerk18“ eröffnet, das nicht nur innovativen Gründern ein neues Zuhause bietet, sondern auch die digitale Transformation der Unternehmen in der ganzen Region vorantreibt.

• Im Norden unserer Stadt entstehen neue Quartiere. Die rund 100 Wohnungen und Reihenhäuser in „Mitterfeld West“ sind bereits bezogen, weitere 200 Wohnungen folgen in der Lena-Christ-Straße.

• Dazwischen liegt die forschungs- und wissenschaftspolitisch zur Technischen Hochschule aufgewertete wichtigste und hochwertigste Bildungseinrichtung im südbayerischen Raum. Sie entwickelt sich beständig weiter und sorgt für hochqualifizierten Fachkräftenachwuchs.

• Im Rahmen des achten Bauabschnitts wird am Romed-Klinikum das Haus 2 abgerissen und neu errichtet. Dabei wird der Haupteingang zur Ellmaierstraße verlegt und neu gestaltet. Zukünftig können Patienten und Besucher so auf kürzestem Weg vom Parkhaus ins Klinikum kommen.

• In unserem Ausstellungszentrum Lokschuppen wird der Ausstellungsbereich saniert, außerdem entsteht ein gläserner Anbau für die Erweiterung des Foyers mit Museums-Shop und Räumen für die Museumspädagogik.

• Und nicht zuletzt schreitet das wichtigste Vorhaben für die Verkehrsinfrastruktur der Stadt Rosenheim voran: Im Januar 2019 beginnen die lang ersehnten Bauarbeiten für die Aicherpark- und Mangfallbrücke im Zuge der B15-Westtangente.

Alle diese Projekte zusammengenommen, inklusive der Sanierungen und Neubauten in Kitas, Horten, an der Johann-Rieder-Realschule und am KarolinenGymnasium, werden in Rosenheims Infrastruktur in den kommenden vier Jahren knapp an die 290 Millionen Euro investiert. Das ist ein Paket wie es in der Geschichte Rosenheims seinesgleichen sucht.

Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zukunft unserer Stadt müssen in wirtschaftlich guten Jahren gelegt werden. Das betrifft nicht nur die Verbesserung der städtischen Infrastruktur. Das betrifft vor allem Rosenheims Stadtgesellschaft – alle Menschen, die hier zu Hause sind und sich bei uns zu Hause fühlen. Ein Blick auf die Wahlergebnisse der letzten Monate zeigt, dass die gesellschaftliche Spaltung quer durch Deutschland zunimmt. Umso mehr ist es mir ein Anliegen, gemeinsam mit der Stadtverwaltung, den Kolleginnen und Kollegen im Stadtrat und vielen engagierten Menschen dafür zu sorgen, dass uns Rosenheim auch in Zukunft lebens- und liebenswerte Heimat bleibt. Dazu bitte ich alle gesellschaftlichen Gruppen, ihren Beitrag zu leisten.

Rosenheim ist – im besten Sinne – eine vielstimmige Stadtgesellschaft. Auch uns einen die Werte unseres Grundgesetzes: die Achtung vor der unantastbaren Würde jedes einzelnen Menschen und seiner Freiheitsrechte. Der gesellschaftliche und soziale Friede ist das wertvollste Gut einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft. Rosa Luxemburg hat nicht umsonst darauf hingewiesen, dass Freiheit aber immer auch die Freiheit des Andersdenkenden beinhaltet. Deshalb können autoritäre und totalitäre Regime nur durch Zwang, Gewalt und Unfreiheit zusammengehalten werden.

Machen wir uns auch auf unserer kommunalen Ebene, die dem Menschen am nächsten ist, diesen Zusammenhang immer wieder bewusst. Denk- und Sprechverbote sind der falsche Weg. Sie spalten anstatt zusammenzuführen.

Ich wünsche mir für das neue Jahr, dass wir uns bewusst bleiben, was uns im Innersten zusammenhält, dass wir uns weiterhin mit Achtung begegnen, aufmerksam sind, zuhören und andere Meinungen als die unseren respektieren.

Ihnen und Ihren Familien wünsche ich Gesundheit, Kraft, Zuversicht und Gottes Segen für 2019.

Gabriele Bauer

Oberbürgermeisterin

Artikel 9 von 11