Es sind gleich mehrere Faktoren, die aktuell das Bauen teurer machen: höhere Neubaustandards, steigende Baukosten und nicht zuletzt die in vielen Regionen immer weiter ausufernden Grundstückspreise. Eine Entwicklung, die schon bald für viele private Bauherren in einer finanziellen Sackgasse enden könnte – mit ernsten Folgen. Da Wohnraum in Deutschland knapp ist, pumpt der Bund jährlich mehrere Milliarden in den sozialen Wohnungs- und Städtebau. Förderungen für energieeffizientes Bauen seitens der staatlichen KfW-Bank kommen hinzu. Allein, der private Häuslebauer scheint von diesen Förderungen nicht ausreichend zu profitieren. In einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag des Bauherren-Schutzbundes (BSB) beklagen fast 90 Prozent aller Eigenheimbesitzer und angehenden Bauherren die stetig steigenden finanziellen Belastungen. Gerade einmal 36 Prozent sind dabei mit den gängigen staatlichen Fördermodellen zufrieden.
Eine Unzufriedenheit, die sich im angespannten Wohnungsmarkt schon bald zu einem ernsthaften sozialen Problem auswachsen könnte.
Laut Forsa-Umfrage gaben 88 Prozent der 1000 Befragten an, sich Bauen bald nicht mehr leisten zu können. Dabei sind private Bauherren – neben großen Wohnbaugesellschaften und dem Staat – eine tragende Säule der bundesweiten Wohnraumbeschaffung. Laut dem aktuellen Zensus werden 37 Prozent der Wohnungen in Deutschland über Privatanbieter vermietet.
Ernsthafte soziale
Probleme drohen
Steigende Baukosten stellen laut BSB für Eigenheimbesitzer und angehende Bauherren die größte Hürde beim Hausbau und bei der Modernisierung dar. „Die aktuelle Baumaterialknappheit zieht die Preisschraube beim Hausbau weiter an“, warnt BSB-Geschäftsführer Florian Becker. Doch schon vor der aktuellen Krise auf dem Baustoffmarkt seien die Kosten beim Eigenheimbau für viele Familien kaum noch zu stemmen gewesen. Laut Forsa-Umfrage beklagt etwa die Hälfte aller potenziellen Bauherren fehlendes Bauland und zu viele Bauvorschriften.
Doch was ist der Grund, warum die enorme staatliche Förderung dem privaten Häuslebauer so wenig nützt? „Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass Bauherren und Modernisierer vor allem am Beginn ihrer Baumaßnahmen, wenn die finanzielle Belastung am höchsten ist, Geld benötigen“, erklärt Becker. Das Problem: Gerade etwa die staatliche KfW-Bank fördert oft nur in Form niedriger Zins- und Tilgungsraten beim Baukredit – Geldersparnisse, die oft erst nach Jahren beim Bauherren ankommen.
Hier sieht der BSB die Bundesregierung in der Pflicht. Die konkrete Forderung: Steuererleichterungen sowie direkte Zuschüsse in Form eines Bauklimageldes. Christoph Kastenbauer