Ein Dach begrünen oder Strom über die eigene Photovoltaikanlage erzeugen? Die Entscheidung fällt Immobilienbesitzern oft schwer. Dabei lassen sich beide Systeme gut miteinander kombinieren. Ein grünes Dach sorgt in heißen Monaten für ein kühles Mikroklima rund ums Haus. Der kleine Garten auf dem Gebäude verbessert die Luftqualität und fängt Regenwasser auf. Zusätzlich eine PV-Anlage zu montieren, ist eine gute Idee, wenn einige Voraussetzungen erfüllt sind.
Statik muss Gewicht tragen können
Das Dach sollte nicht stärker als fünf Grad geneigt sein, damit die Kombination funktioniert. Und die Statik muss das Gewicht auch tragen können. Eine Dachfläche von 18 Quadratmetern braucht es mindestens. „Die PV-Anlage kann man direkt auf der Grünfläche installieren“, sagt Holm Breitkopf von der BHW Bausparkasse. „Das sollten Fachfirmen übernehmen, um auch die Wartung und Gewährleistung sicherzustellen.“
Die Anlage auf einem Gründach zu montieren, hat Vorteile. Wenn sich Anlagen in der Sonne auf bis zu 90 Grad Celsius aufheizen, reduziert sich die Stromausbeute. Die Vegetation wirkt kühlend, zudem bindet sie Feinstaub. Der Effekt: Die PV-Module verschmutzen weniger und die Umgebungstemperatur ist niedriger – die Stromerträge fallen höher aus. Sogar die Lebensdauer der Dacheindeckung verlängert sich.
Für eine einfache extensive Dachbegrünung können Hausbesitzer – je nach Ausgestaltung – mit Kosten von etwa 23 Euro pro Quadratmeter rechnen. Für jedes Kilowatt Leistung einer PV-Anlage sind zwischen 1200 und 1800 Euro zu veranschlagen. „Fördermittel können die Finanzierung leichter machen“, so der BHW-Experte. Viele Städte und Kommunen bezuschussen eine Dachbegrünung. Und für die PV-Anlage kann man, unter bestimmten Bedingungen, über das KfW-Förderprogramm 270 „Erneuerbare Energien“ einen zinsgünstigen Kredit bekommen. Bhw