Den Schallschutz nicht vergessen

von Redaktion

Wärmepumpen sind zwar nachhaltig, aber keineswegs geräuschlos

Wärmepupen gelten hierzulande weiterhin als eine der saubersten Heizungsarten. Doch Achtung: Wer Umweltfreundlichkeit automatisch mit sozialer Verträglichkeit gleichsetzt, kann schnell Ärger mit seinem Nachbarn bekommen. Denn gerade Luft-Wärmepumpen verursachen beim Ansaugen einen nicht unerheblichen Lärm von etwa 50 Dezibel. Zum Vergleich: Vogelgezwitscher liegt bei nur 40 Dezibel, ein normales Gespräch immerhin bei 60 Dezibel. Sehr laut ist dieses Ansauggeräusch demnach nicht, allerdings auch nicht wirklich leise. Zudem besteht das Geräusch weitgehend konstant, während etwa Gespräche in der Regel oft pausieren oder nach wenigen Minuten beendet sind. So können Luft-Wärmepumpen in direkter Umgebung durchaus an den Nerven zehren.  

Gerade bei Neubauten ist der Einbau von Luft-Wärmepumpen beliebt, da die Anlagen auch helfen, die ambitionierten energetischen Anforderungen zu erfüllen. An die Gefahr von nachbarschaftlichen Streitigkeiten wird hier im Vorfeld häufig wenig gedacht. Wie der Verband Privater Bauherren (VPB) empfiehlt, sollte man deshalb vor Vertragsschluss klären, ob der für das geplante Gerät vorgesehene Platz geeignet ist, die Anforderungen an den nachbarlichen Schallschutz zu erfüllen – und wenn nicht, ob es auf dem eigenen Grund und Boden überhaupt eine praktikable, finanzierbare Alternative gibt. Der übliche Abstand für wirksamen Schallschutz zum Nachbargrundstück beträgt mindestens drei Meter – besser ist hier allerdings mehr. In Neubaugebieten, wo die Nachbargrundstücke noch nicht alle verkauft beziehungsweise bebaut sind, aber auch dort, wo der Bebauungsplan eine Nachverdichtung zulässt, kann das sonst später zu handfesten Problemen mit den Nachbarn führen. Haben diese zuerst gebaut, beginnt der Ärger sofort.

Alternative können Sole-
Wärmepumpen sein

Eine konfliktfreiere Alternative können vor diesem Hintergrund im Übrigen die deutlich leiseren Wasser-Wasser- und Sole-Wärmepumpen sein, da bei diesen Bauarten das Ansaugen der Außenluft entfällt. Schalldämmende Umhüllungskonstruktionen bei Luft-Wärmepumpen sind dagegen laut VPB in den meisten Fällen keine optimale Wahl: Sie wirkten sich auf die Effizienz der Wärmepumpe in aller Regel negativ aus. Aus diesem Grund sind viele Gerätehersteller dem Bauherrenverband zufolge auch gegen diesen Zusatzschallschutz, weil sie nicht einschätzen könnten, ob dieser möglicherweise eine Fehlfunktion ihrer Pumpe verursacht. Ck

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